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Monika Schnitzer, die Chefin der Wirtschaftsweisen.

© dpa/Kay Nietfeld

„Entlastungen für Unternehmen zu gering“: Das Wachstumspaket macht der Chefin der Wirtschaftsweisen keine große Hoffnung

Der Bundeskanzler erhofft sich von dem neuen Wachstumspaket eine Stärkung des Wirtschaftsstandorts. Die Ökonomin Monika Schnitzer begrüßt die Initiative der Ampel, hält aber einen großen Wirtschaftsimpuls für „wenig realistisch“.

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Die Chefin der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, erwartet vom Wachstumspaket der Ampelregierung keinen allzu großen Impuls für die Wirtschaft. Viele der Maßnahmen gingen zwar in die richtige Richtung, sagte die Ökonomin dem Nachrichtenportal t-online in einem am Freitag veröffentlichten Interview.

Sie erwähnte dabei Bürokratieabbau und bessere Abschreibungsmöglichkeiten: „Aber kurzfristig 0,5 Prozent mehr Wachstum werden all diese Maßnahmen kaum bringen können, das ist wenig realistisch. Dafür ist der finanzielle Umfang der Entlastungen für die Unternehmen zu gering“, fügte die Vorsitzende des Sachverständigenrats Wirtschaft hinzu.

Bundeskanzler Olaf Scholz setzt darauf, dass das Maßnahmenbündel der Regierung die lahmende Wirtschaft wieder auf Trab bringt. Das Bundeskabinett verabschiedete am Mittwoch die ersten Teile des Pakets zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts. Der Kanzler sprach von einer „sehr umfassenden Wachstumsinitiative“. Dabei werden unter anderem Abschreibungsmöglichkeiten erweitert, womit den Unternehmen Anreize zu Investitionen gegeben werden sollen.

In den kommenden Wochen und Monaten will die Ampel-Regierung weitere Maßnahmen zur Standortstärkung auf den Weg bringen. Insgesamt hatte sie im Juli 49 Einzelpunkte vorgestellt. Alle zusammen sollen im nächsten Jahr zu einem zusätzlichen Wachstum von rund einem halben Prozentpunkt führen. Das wären 26 Milliarden Euro zusätzliche Wirtschaftsleistung. (Reuters)

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