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Dax rauscht ins Minus: Goldpreis klettert nach Trumps Zollankündigungen auf Rekordhoch
Die aggressive US-Zollpolitik treibt den Goldpreis in der Nacht erneut auf einen Rekordstand. Die Werte des deutschen Leitindex hingegen versetzt die Trump-Ankündigung in Aufruhr.
Stand:
Die Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump haben am Donnerstag die Aktienkurse kräftig ins Minus gedrückt. Der Dax rutschte zum Auftakt auf den tiefsten Stand seit Anfang Februar. Zuletzt verlor der deutsche Leitindex 2,3 Prozent auf 21.873 Punkte.
Zu den größten Verlierern zählten nach den Zollankündigungen Adidas im Dax und Puma im MDax mit Abschlägen von jeweils rund zehn Prozent. Die Aktien der Deutschen Bank und Commerzbank verbilligten sich um 4,9 beziehungsweise 4,6 Prozent. Gegen den Trend im Plus hielten sich Vonovia, die im Dax 1,5 Prozent zulegten. E.ON rückten um 1,1 Prozent vor.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sank um 2,44 Prozent auf 26.824 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor ebenfalls über 2 Prozent.
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Stephen Dover, Marktstratege bei Franklin Templeton, sprach vom Ende der Freihandelsära. Die Zölle von Trump seien insgesamt viel höher als erwartet. Gefragt waren in diesem Umfeld als sichere Häfen geltender Anlagen wie Gold. Gold ist einer der wenigen Rohstoffe, der aktuell nicht von Zöllen betroffen ist.
So stieg der Goldpreis in der Nacht auf Donnerstag erneut auf einen Rekordstand. Die Notierung für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) kletterte an der Börse in London auf die neue Bestmarke von 3.167,84 US-Dollar, zuletzt notierte der Kurs etwas darunter.
Gold hat sich damit in diesem Jahr bereits um 13 Prozent verteuert, nachdem der Preis für das Edelmetall in den drei Jahren davor bereits um fast die Hälfte gestiegen war.

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Investoren setzen in unruhigen Zeiten unter anderem auf Gold als sogenannter sicherer Hafen. Die außerordentliche hohe Nachfrage, die zu einer Wertschätzung von Gold bei Investoren weit über einem sonst normalen Niveau geführt hat, werde weiter Bestand haben, meint Deutsche Bank-Experte Michael Hsueh.
Konjunktursorgen belasten Märkte zusätzlich
Mit dem Zollpaket gehen Konjunktursorgen einher. Die Notenbanken könnten durch lockere zins- und geldpolitische Maßnahmen einen Teil der konjunkturellen Folgen abpuffern, sagte Börsenexperte Andreas Lipkow. Sie seien jedoch in dem engen Korsett der Inflationsentwicklung gefangen, welches durch die Strafzölle ebenfalls beeinflusst werde.
Wochenlang hatte US-Präsident Donald Trump mit einem umfassenden XXL-Zollpaket gedroht. Seine am Vorabend präsentierten Pläne sind nicht nur komplex, sondern auch beispiellos in ihrem Umfang.
Die USA belegen ab Samstag Einfuhren aus allen Ländern pauschal mit Zöllen von zehn Prozent. Zudem kündigte die US-Regierung einen komplexen Mechanismus wechselseitiger Zölle an, der für viele Länder höhere Abgaben vorsieht.
Für die Europäische Union heißt das, dass Exporte ihrer Mitgliedsländer in die Vereinigten Staaten ab kommender Woche mit einem Zoll von 20 Prozent belegt werden. (dpa, Reuters)
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