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Aktuell sechs bis 23 Prozent billiger: Heizen mit Öl und Gas dürfte im Winter günstiger werden
Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 schnellten die Energiepreise in die Höhe. Noch immer müssen Haushalte mehr bezahlen als davor. Doch es tut sich etwas.
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Gute Nachrichten für Verbraucher: Heizen mit Öl und Gas könnte nach aktuellen Daten im bevorstehenden Winter günstiger sein als in der vergangenen Heizperiode. Erdgas sei im bundesweiten Durchschnitt sechs Prozent billiger als vor einem Jahr, Heizöl sogar 23 Prozent, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox berichten. Neben dem Brennstoffpreis hängt die Heizkostenrechnung natürlich auch davon ab, wie kalt der Winter wird.
Mit Blick auf den starken Preisanstieg vor zwei Jahren, der durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ausgelöst wurde, sagte Verivox-Experte Thorsten Storck: „Aktuell sind die Gaspreise rund 47 Prozent niedriger als während der Energiekrise. Das entlastet die Haushalte in Deutschland spürbar“, sagte Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. Insbesondere Neukunden könnten Gas fast wieder zu Vorkrisenpreisen beziehen. Derzeit würden 11,41 Cent pro Kilowattstunde Gas fällig.
Mit Wechsel lassen sich fast 1100 Euro sparen
Als Grund für die gesunkenen Gaspreise nannte der Experte die Entwicklung an den Großhandelsmärkten: Kostete eine Megawattstunde (MWh) Erdgas an der niederländischen Börse TTF vor einem Jahr noch 50 bis 55 Euro, schwanke der Preis aktuell zwischen 35 und 40 Euro je Megawattstunde (MWh).
Auch Ölkunden können Verivox zufolge mit niedrigeren Heizkosten als im vergangenen Jahr rechnen. Kostete leichtes Heizöl im September 2023 im Mittel noch rund 119 Euro pro Hektoliter, sind es zum Start in die Heizsaison 2024 rund 92 Euro. Für Heizölkunden könnte daher aktuell ein guter Zeitpunkt sein, den Tank aufzufüllen – auch mit Blick auf den zum Jahreswechsel erneut steigenden CO₂-Preis.
Ab 1. Januar 2025 steigen dem Bericht zufolge die Kosten für eine Tonne Kohlendioxid um zehn Euro auf 55 Euro. In welcher Höhe Versorger die gestiegene CO₂-Umlage an Verbraucher weiterreichen, ist nicht vorgeschrieben. Die Unternehmen entscheiden das selbst.
Rechnerisch betrage der Anteil des CO₂-Preises pro Liter leichtes Heizöl dann rund 17 Cent. Im Vergleich zu 2024 steigen die durch den CO₂-Preis verursachten Kosten demnach für ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 2.000 Litern Heizöl von 287 Euro auf 350 Euro im Jahr.
Die Zusatzkosten für einen Haushalt mit einem Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden steigen rechnerisch von 194 Euro im Jahr 2024 auf 237 Euro im Jahr 2025 an. Verivox zufolge sollten Haushalte, die mit Gas heizen, aber schon jetzt prüfen, ob sich durch einen Tarif- oder Versorgerwechsel möglicherweise Geld sparen ließe.
Der durchschnittliche Preis des günstigsten Angebots für Neukunden liegt dem Bericht zufolge derzeit bei 8,75 Cent/kWh und damit rund 38 Prozent unten dem in der Grundversorgung.
Ein Haushalt im frei stehenden Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh könne den Preisvergleichsexperten zufolge durch den Wechsel aus der örtlichen Grundversorgung zum günstigsten Angebot mit Preisgarantie derzeit durchschnittlich 1.091 Euro jährlich einsparen.
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