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Das Braunkohlekraftwerk Jänschwalde ist Teil des Braunkohle-Geschäfts.

© dpa

Poker um die Braunkohle: Greenpeace ist raus beim Kampf um Vattenfall

Die Umweltschutzorganisation scheidet aus dem Rennen um die Braunkohlesparte in Sachsen und Brandenburg aus. Greenpeace wollte Geld für die Übernahme.

Viele hatten sich gewundert, nun ist die Seifenblase geplatzt. Greenpeace ist nicht länger im Bieterverfahren um die Braunkohlereviere und -kraftwerke Vattenfalls in Brandenburg und Sachsen. Die mit dem Verkauf des Braunkohlegeschäfts beauftragte Citigroup habe Greenpeace aus dem Verfahren ausgeschlossen, teilte die Umweltschutzorganisation am Montag mit. Greenpeace hat nach Meinung der US-Bank nicht vor, als echter Bieter aufzutreten. Die Umweltschützer protestierten in einem Brief an den schwedischen Wirtschaftsminister Mikael Damberg.

Vattenfall zieht sich aus der Braunkohle zurück

Vattenfall ist zu 100 Prozent im Besitz des schwedischen Staats. Die Regierung aus Sozialdemokraten und Grünen hat beschlossen, dass sich der Staatskonzern von der klimaschädlichen Braunkohle trennen soll. Betroffen sind die Kraftwerke Jänschwalde und Schwarze Pumpe in Brandenburg, Boxberg und Block R der Anlage Lippendorf in Sachsen sowie die dazugehörigen Tagebaureviere in der Lausitz. Das Verkaufsverfahren ist im September gestartet. Vattenfall will nach eigenen Angaben im ersten Halbjahr 2016 einen Investor gefunden haben.

Tschechen bleiben

Zu den aussichtsreichsten Bewerbern zählen die tschechischen Energieunternehmen CEZ und EPH. Diese könnten optional neben dem Braunkohlegeschäft auch zehn Wasserkraftwerke in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt erwerben. Auch Greenpeace hatte ursprünglich Interesse angemeldet. Allerdings war es der Umweltschutzorganisation von Anfang an darum gegangen, den Abbau der Braunkohle und deren Verstromung zu beenden. Nach den Vorstellungen der Umweltschützer sollte der Braunkohlezweig in eine gemeinnützige Stiftung überführt werden mit dem Ziel, bis zum Jahr 2030 aus der Braunkohle auszusteigen. Greenpeace wollte den Konzern stattdessen in ein Erneuerbare-Energien-Unternehmen umwandeln. Was die Chancen der Umweltschützer nachhaltig verschlechtert haben dürfte, war die Ansage von Greenpeace, für die Vattenfall-Braunkohle nichts zahlen zu wollen. Im Gegenteil: Wegen der Folgekosten des Kohleabbaus hatte die Organisation den „wahren Wert“ der Sparte auf mehr als minus zwei Milliarden Euro taxiert.

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