zum Hauptinhalt
Einkaufen ist auch in der Krise nötig - aber nicht ganz risikolos.

© dpa

Höheres Risiko im Supermarkt: So können Sie die Ansteckungsgefahr beim Einkaufen senken

Geschäfte müssen in der Coronavirus-Krise strenge Auflagen befolgen, um öffnen zu dürfen. Doch auch Kunden können dazu beitragen, das Risiko zu reduzieren.

In dieser Woche eröffnen in Berlin wieder die ersten Geschäfte. Auch in Supermärkten kann man natürlich weiterhin einkaufen. Das Infektionsrisiko ist allerdings kaum geringer als noch vor ein paar Wochen. Deshalb gelten für die Läden strenge Auflagen.

[Alle aktuellen Entwicklungen in Folge der Coronavirus-Pandemie finden Sie hier in unserem Newsblog. Über die Entwicklungen speziell in Berlin halten wir Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden]

Doch auch die Verbraucher können einiges tun, um die Ansteckungsgefahr zu reduzieren. Hier finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Maßnahmen für den nächsten Einkäufe.

Die wichtigste Regel lautet auch weiterhin, mindestens 1,5 Meter Abstand zu halten. In den meisten Geschäften hängen zahlreiche Schilder und Markierungen, um darauf aufmerksam zu machen. Allerdings weisen Forscher darauf hin, dass sogar mehr Abstand besser wäre.

Wissenschaftler der Universitäten Eindhoven (Niederlande) und Leuven (Belgien) haben das Risiko der Tröpfcheninfektion bei Menschen in Bewegung untersucht, wie es beim Einkaufen ja meist der Fall ist.

[200.000 Abos und immer konkret: In unseren Tagesspiegel-Bezirksnewslettern berichten wir auch über die Auswirkungen auf Ihren Bezirk. Kostenlos und kompakt: leute.tagesspiegel.de]

Sie kamen zum Schluss, dass beim Tempo von Spaziergängern ein Abstand von fünf Metern gut wäre. Sollte jemand eilig durch den Supermarkt rennen, ist sogar ein Abstand von zehn Metern zu empfehlen, sollte man sich hinter dieser Person aufhalten. Nebeneinander ist das Infektionsrisiko geringer.

Atemschutzmasken und gute Planung

Darüber hinaus helfen Atemschutzmasken. Anders als in öffentlichen Verkehrsmitteln gilt in Berlin in Geschäften weiterhin keine Maskenpflicht. Der Senat empfiehlt das Tragen allerdings dringend. „Wenn bald mehr Masken getragen werden, erinnern auch die daran, dass wir gerade eine Pandemie erleben“, hofft Eva Stüber aus der Geschäftsführung des Instituts für Handelsforschung in Köln.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Verbraucherschützer raten zudem den Einkauf zu Hause zu planen. Mit einem Einkaufszettel kann man den Gang in den Supermarkt schneller hinter sich bringen und muss weniger Produkte anfassen, überlegen und sie dann wieder zurücklegen. Statt jeden Tag sollte man außerdem nur ein, zwei Mal in der Woche gehen, rät Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg.

Viele Geschäfte verlangen von ihren Kunden, einen Einkaufswagen zu nehmen – selbst wenn nur wenige Artikel gekauft werden. Das hat den Zweck, wegen des raumgreifenden Einkaufswagen automatisch den gebotenen Abstand vom nächsten Kunden zu halten. Auch wenn viele die Berührung des Griffs, der zuvor von Dutzenden anderen Personen angefasst wurde, scheuen, gibt es dafür keinen Grund.

Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sind bislang keine Fälle bekannt, in denen das Virus über die Griffe von Einkaufswagen übertragen wurden. Auch das Desinfizieren des Griffes sei nicht nötig. Seife reiche aus, um das Virus unschädlich zu machen. Über offen ausgestelltes Obst und Gemüse ist demnach bislang übrigens ebenfalls keine Ansteckung erfolgt. Auch hier reiche es, die Produkte zuhause gründlich unter Wasser abzuspülen.

Die Erreger bleiben minutenlang in der Luft

Die Zeit des Einkaufs kann ebenfalls helfen, das Infektionsrisiko zu senken. "Vermeiden Sie Stoßzeiten", rät Verbraucherschützer Valet. Am frühen Morgen oder in den Abendstunden sind die Geschäfte schließlich meist leerer.

[Alle wichtigen Updates des Tages zum Coronavirus finden Sie im kostenlosen Tagesspiegel-Newsletter "Fragen des Tages". Dazu die wichtigsten Nachrichten, Leseempfehlungen und Debatten. Zur Anmeldung geht es hier.]

Grundsätzlich gilt, dass man sich möglichst wenig ins Gesicht fassen sollte. Auch das Tragen von Handschuhen senkt das Risiko – allerdings nur leicht, weil zwar keine Erreger an die Hände gelangen, man sie mit den Handschuhen aber dennoch an andere weitergeben kann.

Infografik: Können Schutzmasken das Ansteckungsrisiko verringern?
Infografik: Können Schutzmasken das Ansteckungsrisiko verringern?

© Tagesspiegel/ Rita Böttcher

Auch hilft es, möglichst lang zu warten, bis man an eine Stelle geht, an der zuvor eine andere Person stand. Forscher der finnischen Aalto-Universität haben die Übertragung und Ausbreitung von Coronaviren in der Luft untersucht. Ihren Ergebnissen zufolge halten sich die Erreger der Viren mehrere Minuten in der Luft, nachdem man hustet, niest oder spricht.

Auch Menschen in benachbarten Gänge im Supermarkt bekommen dabei etwas von den Erregern ab, allerdings deutlich weniger im Gang, in dem gesprochen oder gehustet wird. Deshalb empfiehlt es sich, möglichst nur Supermarktgänge zu betreten, in denen sich sonst niemand aufhält.

Zur Startseite