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Bundesverkehrsminister Volker Wissing sieht das Deutschlandticket als große Errungenschaft (Archivbild).

© Imago/Chris Emil Janssen

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Solidarmodell für Studierende : SPD fordert von Wissing ein vergünstigtes Deutschlandticket

Etwa zehn Millionen Menschen hätten sich das Deutschlandticket bislang gekauft – für Wissing ein großer Erfolg. Kritik gibt es allerdings an den Preisen für Studierende.

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Die SPD hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zu Bewegung für ein vergünstigtes Deutschlandticket für Studierende aufgefordert. Fraktionsvize Detlef Müller sagte am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin, es gehe nun darum, schnell ein deutschlandweites Angebot für ein „Semesterticket im Solidarmodell“ zu finden.

„Die Länder haben einen sinnvollen und bundesweit kostenneutralen Vorschlag eingebracht. Der sieht ein Ticket mit Start zum Wintersemester 2023 für 60 Prozent des regulären Preises vor. Es ist nicht verständlich, weshalb sich der Bundesverkehrsminister bisher dieser Idee versperrt, obwohl damit Millionen Studierenden geholfen wäre und mehr Kunden dazu kämen.“

Das NRW-Verkehrsministerium, das den Vorsitz der Verkehrsministerkonferenz innehat, teilte auf Anfrage mit, die Verkehrsministerkonferenz habe Ende März neben einem „Upgrademodell“ als Übergangslösung auch eine Arbeitsgruppe aus einzelnen Ländern ins Leben gerufen, die Vorschläge für ein dauerhaftes Solidarmodell für Studierende erarbeiten soll.

„Die AG tagt derzeit und diskutiert verschiedene Modelle“, hieß es weiter - eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. „Unser Ziel ist aber weiterhin, zum Wintersemester ein solches Modell einführen zu können.“

Eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums sagte, bisher könnten Studierende freiwillig den Differenzbetrag zwischen ihrem Beitrag für ein Semesterticket und dem Deutschlandticket zahlen und damit ein Deutschlandticket erhalten. Laut Beschlusslage bleibe es den Ländern unbenommen, einen Rabatt auf den Differenzbetrag zwischen Semesterticket und Deutschlandticket zu gewähren.

„Aus Sicht des Bundes begrüßen wir grundsätzlich die Bestrebungen, diese ländereigenen Regelungen möglichst einheitlich zu gestalten. Eine Einigung auf Länderebene gab es bisher allerdings nicht.“ Der Bund sei nicht zuständig.

Wissing spricht von einem „Riesenerfolg“

Bundesverkehrsminister Volker Wissing sieht das vor einem Monat gestartete Deutschlandticket trotz der Kritik bereits als große Errungenschaft.

„Wir haben, nachdem das Ticket am 1. Mai gestartet ist, sehr erfreuliche Verkaufszahlen und können sagen: Das Deutschland Ticket ist jetzt schon ein Riesenerfolg“, sagte der FDP-Politiker am Donnerstag vor einem Treffen mit seinen Amtskolleginnen und -kollegen der anderen EU-Staaten in Luxemburg. Es sei das bestimmende Nahverkehrsticket innerhalb kurzer Zeit in Deutschland geworden.

Rund zehn Millionen Menschen haben vergangenen Monat das Deutschlandticket gekauft, wie der Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) am Mittwoch mitteilte. Darunter seien rund 700.000 Menschen, die den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) „bislang in der Regel nicht genutzt haben“.

4,3 Millionen Käuferinnen und Käufer sind demnach vor dem Start des Deutschlandtickets am 1. Mai zwar mit dem ÖPNV unterwegs gewesen, allerdings ohne dabei ein Abo zu nutzen. Die weiteren fünf Millionen Kundinnen und Kunden sind dem VDV zufolge von ihren bisherigen Abonnements auf das Deutschlandticket umgestiegen. (dpa)

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