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Fallstudie. Nach einem schwachen Freitagshandel fiel der Dax auch am Montag weiter - um 3,2 Prozent auf 6419 Punkte.

© dpa

Verluste an den Börsen: Märkte in Aufregung

Aus Sorge um einen möglichen Euro-Austritt der Griechen und die dramatische Finanzlage Spaniens brechen die Börsen in Athen und Madrid massiv ein. Auch der Deutsche Aktienindex (Dax) verliert.

Besorgniserregende Nachrichten aus Athen, Madrid und Rom haben am Montag die Finanzmärkte in helle Aufregung versetzt. Die Sorge vor einem möglichen Austritt der Griechen aus dem Euro und die dramatische Finanzlage der spanischen und italienischen Provinzen trieben Anleger aus Aktien und aus dem Euro. Der Athener Aktienindex Athex stürzte um sieben Prozent ab, in Madrid sackten die Aktienkurse auf den tiefsten Stand seit neun Jahren. Gleichzeitig stiegen die Versicherungsprämien gegen einen Zahlungsausfall von Staatsanleihen auf ein Rekordniveau.

Auch der Deutsche Aktienindex geriet massiv unter Druck. Nach einem bereits schwachen Freitagshandel fiel der Dax um weitere 3,2 Prozent auf 6419 Punkte Der Volatilitätsindex V-Dax, der auf die Nervosität der Dax-Anleger schließen lässt, schoss um bis zu 33 Prozent in die Höhe auf ein Fünf-Monats-Hoch.

In Italien untersagte die Börsenaufsicht Leerverkäufe von Aktien, nachdem der Leitindex an der Mailänder Börse am Morgen vorübergehend um mehr als fünf Prozent abgestürzt war. Auch in Madrid wurden Leerverkäufe für drei Monate verboten. Bei Leerverkäufen von nur geliehenen Wertpapieren, Waren oder Devisen wird darauf spekuliert, dass die Kurse sinken – dies kann Abwärtsbewegungen in Gang setzen.

Der Handel mit Aktien einiger spanischer Banken und Finanzgruppen wurde nach starken Verlusten vorübergehend ausgesetzt. Grund für den Einbruch war die Furcht vor einer Verschärfung der Schuldenkrise in Europa. Investoren befürchten, dass auch Spanien unter den Rettungsschirm schlüpfen muss. Für eine Hilfe für Italien wäre dann nicht mehr ausreichend Geld vorhanden. Daneben zeigten sich Anleger extrem verunsichert über Äußerungen und Meldungen über einen denkbaren Austritt Griechenlands aus der Eurozone. So soll sich der Internationale Währungsfonds Berichten zufolge nicht mehr an der weiteren Griechenland-Rettung beteiligen. „Für mich hat ein Austritt Griechenlands längst seinen Schrecken verloren“, hatte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) in einem Interview gesagt.

Entsprechend geriet der Euro heftig unter Druck und fiel auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren. Devisenhändler zahlten zeitweise nur noch 1,207 Dollar für die Gemeinschaftswährung. Auch der Ölpreis gab deutlich nach: So fiel der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI in Richtung 88 Dollar. mot/dapd

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