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Ein Auszubildender aus Syrien arbeitet bei den Stadtwerken Flensburg in der Ausbildungswerkstatt an einer CNC-Fräse.

© dpa/Christian Charisius

Massiver Arbeitsbedarf bis 2040 : Zahl der Arbeitskräfte sinkt ohne Zuwanderung um zehn Prozent

Deutschlands Arbeitsmarkt braucht laut einer Studie viel mehr Zuwanderung als bisher. Es geht um Kräfte im sechsstelligen Bereich. Vor allem in Thüringen und Sachsen-Anhalt.

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Der deutsche Arbeitsmarkt ist einer Studie zufolge langfristig jedes Jahr auf Zuwanderer „in substanziellen Umfang“ angewiesen. Um ein ausreichendes Angebot zur Verfügung zu haben, wären bis 2040 jährlich rund 288.000 internationale Arbeitskräfte erforderlich, wie eine Analyse im Auftrag der Bertelsmann Stiftung ergibt.

„Ohne Zuwanderung sinkt die Zahl der Arbeitskräfte in Deutschland bis 2040 um zehn Prozent“, erklärte die Stiftung in Gütersloh am Dienstag.

Der Studie zufolge wird die Zahl der Arbeitskräfte ohne zusätzliche Migrantinnen und Migranten bis 2040 von derzeit 46,4 Millionen auf 41,9 Millionen zurückgehen. Bis 2060 wären es der Prognose nach 35,1 Millionen.

288.000
Arbeitskräfte aus dem Ausland braucht Deutschland laut der Studie bis 2040.

„Der demografische Wandel, der mit dem Ausscheiden der Babyboomer in den kommenden Jahren den deutschen Arbeitsmarkt vor große Herausforderungen stellt, erfordert auch Zuwanderung“, erklärte Susanne Schultz von der Bertelsmann Stiftung. Gleichzeitig müsse das inländische Potenzial entwickelt und erhöht werden.

Je nach Bundesland kann sich der Zuwanderungsbedarf laut Studie deutlich unterscheiden. Besonders stark wäre der Rückgang der Arbeitskräfte in Thüringen, Sachsen-Anhalt und im Saarland. Weniger deutlich betroffen wären Hamburg, Berlin oder Brandenburg.

Das reformierte Fachkräfteeinwanderungsgesetz biete neue Möglichkeiten für interessierte ausländische Arbeitskräfte. Diese werden laut Bertelsmann Stiftung aber „ohne eine ausgeprägte Willkommenskultur in Behörden, Unternehmen und Kommunen sowie längerfristige Bleibeperspektiven“ nicht kommen.

Grundlage der Studie von Alexander Kubis vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und Lutz Schneider von der Hochschule Coburg waren den Angaben nach Zahlen des IAB und des Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). (AFP, dpa)

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