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Viele Reisende warten am Berliner Hauptbahnhof auf einen einfahrenden ICE-Zug.

© Imago/Snapshot/K. C. Kompe

Auslastung unter Ziel: Deutsche Bahn will Kunden im Fernverkehr mit neuen Rabatten locken

Viele sind von der Unzuverlässigkeit der DB genervt und suchen Alternativen. Der Konzern will nun die Nachfrage steigern. Flexpreistickets werden zudem wieder kurzfristig kostenlos stornierbar.

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Als Ziel für das Jahr 2025 hatte die Deutsche Bahn im Fernverkehr eine Auslastung von 50 Prozent ausgegeben. Davon ist der bundeseigene Konzern allerdings derzeit weit entfernt. Die Auslastung habe in den ersten vier Monaten bei rund 44 Prozent gelegen, teilte die DB nun mit. Das sei etwas besser als im Vorjahreszeitraum, so die DB – ist aber eben nicht genug.

Insbesondere im April habe die Nachfrage geschwächelt, so die Bahn. Besonders viele Baustellen hätten zu deutlich längeren Fahrzeiten geführt, sagte Stefanie Berk, Vorständin Marketing und Vertrieb DB Fernverkehr. Viele potenzielle Fahrgäste suchten sich Alternativen. 

Wir wollen in Zukunft noch stärker mit Angeboten punkten, die genau auf die einzelnen Kundengruppen zugeschnitten sind.

Stefanie Berk, Vorständin Marketing und Vertrieb DB Fernverkehr

Die niedrigere Auslastung liege auch an längeren Zügen, die auf viel befahrenen Strecken inzwischen zum Einsatz kämen und daran, dass sie in den ersten Monaten eines Jahres in der Reisebranche ohnehin niedriger sei, betonte Berk.

Mit neuerlichen Rabattaktionen will die Deutsche Bahn nun die Nachfrage im Fernverkehr ankurbeln und die Auslastung in den ICE- und IC-Zügen erhöhen. „Wir wollen in Zukunft noch stärker mit Angeboten punkten, die genau auf die einzelnen Kundengruppen zugeschnitten sind. Dabei haben wir die Bedürfnisse von Schnäppchenjägern genauso im Blick wie von Liebhabern von Komfort oder von Menschen, die flexibel reisen wollen“, so Berk.

Der bundeseigene Konzern unter Leitung von Bahnchef Richard Lutz lockt deshalb mit neuen Rabatten für verschiedene Fahrgastgruppen. Unter anderem für jüngere und ältere Fahrgäste und Geschäftsreisende, aber auch Normalfahrer bietet die Bahn spezielle Angebote. Wer etwa seine Fahrt mehr als vier Wochen vorher bucht, erhält 20 Prozent Frühbucher-Rabatt auf den sogenannten Flexpreis.

Zudem ist dieser wieder dauerhaft bis zu einem Tag vor Fahrtantritt kostenfrei stornierbar. Zwischenzeitlich war die Rückgabe nur bis acht Tage vor Fahrtantritt ohne eine Gebühr möglich. Die Stornobedingungen würden auf vielfachen Kundenwunsch wieder dauerhaft zurückgedreht, so die DB.

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2024 war für die Rückgabe eines Flexpreistickets nach dem achten Tag vor Reiseantritt eine Gebühr von zehn Euro fällig geworden. Kritik daran hatte es etwa vom Fahrgastverband Pro Bahn gegeben.

Angebot auch für Kunden der Bahncard 50

Besitzerinnen und Besitzer einer Bahncard 50 können zudem bis 30. September einen Mitreisenden für die gleichen Konditionen mitnehmen. Beide Reisende erhalten dann 50 Prozent Rabatt auf alle Flexpreise und 25 Prozent auf Sparpreise. Von Frankfurt am Main nach München lassen sich nach Angaben der Bahn so rund 120 Euro sparen.

Auch für Reisende auf Kurzstrecken gibt es eine Aktion: Ab dem 15. Juni wird der Einstiegspreis für den Super Sparpreis für kurze Strecken für Ausflüge in Nachbarstädte von derzeit 9,99 Euro auf 6,99 Euro abgesenkt. Das Angebot ist mit einem BahnCard-Rabatt kombinierbar. Vom 15. bis zum 28. Juni erhalten zudem alle Pendelnden im Fernverkehr 25 Prozent Rabatt auf die persönliche Monatskarte. Angebote im Abo sind davon ausgenommen.

Für Pfingsten verzeichnet die DB jetzt bereits etwa vier Prozent mehr Buchungen als 2024. Hauptreisetage über Pfingsten werden Freitag, der 6. Juni und Pfingstmontag, der 9. Juni sein.

Besonders viele Reisende werden zwischen den großen Metropolen erwartet, beispielsweise zwischen Berlin und Frankfurt, Frankfurt und München oder Hamburg und Berlin. Gerade hier empfiehlt die DB allen Reisenden einen Blick in die Auslastungsanzeige und die Reservierung eines Sitzplatzes.

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