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Sammelkarten zum offiziellen DFB-Sammelalbum zur Fußball-Weltmeisterschaft in Katar liegen im Kassenbereich eines Rewe Marktes.

© Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Nach angekündigtem Rewe-Aus: So reagieren die anderen großen DFB-Sponsoren auf den Binden-Rückzieher

Sponsoren von Adidas bis Volkswagen halten zum Deutschen Fußball-Bund. Ein Werbepartner verurteilt die „One Love“-Posse aber deutlich.

Am Dienstagvormittag teilte der Handelsriese Rewe überraschend mit, die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) mit sofortiger Wirkung zu beenden. Als Grund nannte der Konzernchef die „skandalöse Haltung“ des Weltfußballverbands Fifa.

Der DFB hatte die Entscheidung der Fifa, die „One Love“-Armbinde zu verbieten, aufgrund der drohenden sportlichen Sanktionen gegen die Mannschaftskapitäne hingenommen.

Anders als Rewe setzen die anderen namhaften Sponsoren weiter auf die Partnerschaft mit dem DFB, wie sie auf Anfrage des Tagesspiegels mitteilten.

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„Wir halten nichts von überstürzten Entschlüssen und müssen zunächst die Hintergründe der Entscheidung des DFB verstehen“, teilte die Telekom mit. „Deshalb werden wir zeitnah mit dem DFB über die gesamte Thematik sprechen.“

Deutlicher wurde der Konzern Volkswagen, dessen Logo die Trainingskleidung der Fußball-Nationalmannschaft ziert. „Wir beabsichtigen nicht, unser Sponsoring zu beenden“, teilte VW mit. Das macht der Konzern auch daran fest, dass die Partnerschaft mit dem DFB nicht nur die Nationalmannschaft der Männer, sondern den gesamten deutschen Fußball umfasse.

VW positioniert sich in „One Love“-Thematik

„Es gab beim DFB in den letzten Monaten viele gute Entwicklungen. Und wir wollen auch zukünftig mit dem DFB gemeinsam an positiven Veränderungen im Fußball insgesamt arbeiten“, heißt es weiter.

Auch zur „One Love“-Thematik an sich äußerte sich VW als einziger angefragter Sponsor. „Wir bedauern die aktuelle Entwicklung sehr. Das Verhalten der Fifa ist aus unserer Sicht nicht akzeptabel“, teilte VW mit.

„Wir sind kein Partner der WM oder der Fifa. Dennoch hätten wir es begrüßt, wenn die europäischen Verbände ein solches sichtbares Zeichen für Vielfalt bei diesem Turnier gesetzt hätten. Die Diskussionen und Reaktionen zeigen, dass sich im Weltfußball dringend etwas Grundsätzliches ändern muss.“

Die Diskussionen und Reaktionen zeigen, dass sich im Weltfußball dringend etwas Grundsätzliches ändern muss.

Volkswagen

Auch die Lufthansa, mit deren Flugzeug die Nationalmannschaft nach Katar geflogen war, „beabsichtigt nicht, die Partnerschaft mit dem DFB zu beenden“. Gemeinsam mit dem Verband habe das Unternehmen mit der „Diversity Wins“-Sonderlackierung ein klares Zeichen gesetzt. „Lufthansa steht für Weltoffenheit, Toleranz, Vielfalt und die Verbindung von Menschen.“

Der Ausrüster der Nationalmannschaft, Adidas, will ebenfalls nicht auf die Partnerschaft mit dem DFB verzichten. „Wir stehen in engem Austausch mit unserem jahrzehntelangen Partner DFB und setzen auf den gemeinsamen Dialog“, teilte das Unternehmen mit. „Sport bietet wichtigen Themen eine Bühne. Es ist unerlässlich, die Diskussion fortzuführen.“

Coca-Cola Deutschland verwies darauf, „dass Veränderungen Zeit brauchen und durch nachhaltige Zusammenarbeit und aktives Engagement erreicht werden können“. Deshalb gelte es, das „Engagement gemeinsam fortzuführen“, heißt es von Seiten des Konzerns. „Wir wollen durch unsere Partnerschaft und unser Engagement bei FIFA-Weltmeisterschaften dazu beitragen, Optimismus und Zusammenhalt in der Gesellschaft weltweit zu fördern.“

Das Versicherungsunternehmen Ergo teilte mit, „die Entscheidung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der anderen europäischen Fußballverbände, auf das Tragen der ‚One-Love-Binde‘ zu verzichten, zur Kenntnis genommen“ zu haben. „Wir bedauern, dass die Binde nicht getragen wird, unterstützen die verschiedenen Initiativen des DFB mit Blick auf Menschenrechte, Diversität und Chancengleichheit und stehen in engem Austausch mit dem Verband.“

Die Commerzbank verwies darauf, „ihr Sponsoring mit der Herren-Nationalmannschaft zum 31.12.2021 einvernehmlich beendet“ zu haben. „Die Beendigung des Engagements bei der Herren-Nationalmannschaft hatte keinen Bezug zur WM, sondern wurde primär aus internen marketingstrategischen Gründen umgesetzt.“ Seitdem fokussiere sich das Unternehmen auf die Frauen-Nationalmannschaft.

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