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Im Energiebereich steht Deutschland gut da, bei der digitalen Vernetzung eher schlecht.

© PantherMedia / DeminPan

Neue Studie von Roland Berger: Deutschland ist noch innovativ

Die Bundesrepublik hat weiterhin Stärken bei Kreislaufwirtschaft, Produktionstechnologie und Energie. Trotzdem verliert sie im aktuellen Innovationsindikator zwei Plätze.

Stand:

Deutschland ist aufgrund seiner starken Industrie noch immer innovativ, doch alles in allem rutscht der Standort leicht ab und fällt hinter kleinere Wirtschaftsnationen zurück. Unter 35 Volkswirtschaften, die der Innovationsindikator 2024 analysiert, erreicht das Land Rang zwölf und büßt gegenüber dem Vorjahresbericht zwei Plätze ein.

Die obersten zehn Ränge besetzen kleinere Nationen, die auf einzelne Technologien spezialisiert sind: Platz eins hält die Schweiz, gefolgt von Singapur und Dänemark.

Den diesjährigen Innovationsindikator stellten der Bundesverband der Industrie (BDI) sowie die Beratungsfirma Roland Berger am Mittwoch in Berlin vor. In der Kategorie Schlüsseltechnologien steht Deutschland erneut auf Platz sieben. Besonders bei Technologien für die Kreislaufwirtschaft (Platz eins), innovativer Produktionstechnologie (Platz zwei) sowie Energietechnologien (Platz drei) schneidet die Bundesrepublik gut ab.

3,5
Prozent des BIP sollen in Forschung und Entwicklung fließen.

„Dagegen sind Platz zehn in der digitalen Vernetzung und Platz 17 bei Biotechnologie lediglich Mittelmaß“, teilten BDI und Roland Berger mit. In Sachen nachhaltiges Wirtschaften erreichte Deutschland hinter Dänemark und Finnland erneut Platz drei.

Die höchste Punktzahl erreicht Deutschland im Teilprozess Wissensgenerierung, teilten Roland Berger und BDI mit. Hier wirken die Bemühungen, Investitionen in Forschung und Entwicklung (FuE) zu erhöhen: 2017 wurde das Ziel von 3,0 Prozent des BIP erreicht, für 2025 gilt 3,5 Prozent als Ziel.

Schlechter bewertet wurde Deutschland hingegen im Teilprozess Transfer von Wissen in Innovationen. Gründe dafür seien unter anderem die ungünstige Situation bei der Fachkräftegewinnung, das niedrige Wagniskapital sowie eine im internationalen Vergleich geringe staatliche Förderung betrieblicher FuE-Aktivitäten.

Südkorea ist spitze

Der Innovationsindikator analysiert die Entwicklung der Innovationsfähigkeit wichtiger Volkswirtschaften seit 2005. Vor dem Hintergrund des Technologiewettbewerbs sowie der zentralen Herausforderungen von Dekarbonisierung und Digitalisierung nimmt der aktuelle Indikator drei Aspekte in den Fokus: Innovationen hervorbringen, Zukunftsfelder durch Schlüsseltechnologien entwickeln sowie nachhaltig wirtschaften.

Die Analyse wird vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erstellt.

Im Vergleich der großen Industrieländer führt Südkorea (Gesamtrang elf). Deutschland liegt unter den großen Industrieländern direkt dahinter, gefolgt von Großbritannien (Gesamtrang 13), den USA (Gesamtrang 18) und Frankreich (Gesamtrang 21).

China ist die einzige große Volkswirtschaft, die ihre Innovationsfähigkeit in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gesteigert hatte. „Bedingt durch die Corona-Krise hat jedoch auch Chinas Innovationsfähigkeit stagniert, das Land liegt im Gesamtranking im hinteren Mittelfeld, auf Platz 25“, heißt es in der Studie.

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