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Monteure errichten einen Strommast in der Nähe von Windkraftanlagen in Sachsen-Anhalt.

© dpa/Jan Woitas

Nur Mittelmaß auf dem Weg zur Klimaneutralität: Studie attestiert Deutschland Defizite – Skandinavien vorne

Die Bertelsmann Stiftung hat die Klimaschutzbemühungen von 30 Ländern analysiert. Dabei wird deutlich: Deutschland muss mehr tun – vor allem bei der Modernisierung des Stromnetzes.

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Um die im Pariser Klimaabkommen formulierten Ziele zu erreichen, müsste Deutschland laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung seine Anstrengungen vergrößern. In einem Ländervergleich von 30 untersuchten OECD- und EU-Staaten liegen die nordischen Staaten und Spanien an der Spitze. Diese Länder haben sich nicht nur klare Zielvorgaben zum Erreichen der Klimaneutralität und zur besseren Ressourceneffizienz gesteckt, sie kontrollieren das Erreichte auch anhand von umfangreichen Kennzahlen besser, wie die Stiftung mitteilte.

So belegt Deutschland bei den klimapolitischen Rahmenvorgaben Platz 7. Positiv: Das Ziel Klimaneutralität bis 2045 gelte und die Ziele seien rechtsverbindlich formuliert. Das gilt auch für die Festsetzung von jährlichen Emissionsgrenzwerten für einzelne Sektoren. Bei der Dekarbonisierung des Energiesystems, also der Abkehr von Kohle, Öl und Gas, landet Deutschland mit Platz 15 nur im Mittelfeld. Die Autor:innen kritisieren vor allem die schleppende Modernisierung des Stromnetzes.

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Beim Thema bessere Nutzung von Ressourcen landet Deutschland im Ländervergleich auf Platz 8. 20 von 30 der untersuchten Länder haben sich laut Studie beim Thema Kreislaufwirtschaft zumindest auf den Weg gemacht. Deutschland habe jüngst eine Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie verabschiedet. Klare Aktionsziele, Zwischenziele und ein Überwachungssystem fehlten aber, so Bertelsmann. Vor allem Finnland und Schweden seien in diesem Punkt besser vorbereitet.

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Im November hatten die Umweltorganisation Germanwatch und das NewClimate Institute bei der Weltklimakonferenz in Baku einen Index veröffentlicht, in dem Deutschland im Jahresvergleich um zwei Plätze auf Platz 16 abgerutscht war. Verglichen wurden hier die Bemühungen beim Klimaschutz von 63 Ländern und der EU. Grund für das deutsche Abrutschen sind die Problembereiche Verkehr und Gebäude. Lob gab es für die Fortschritte beim Ausbau der Erneuerbaren Energien.

Die Autor:innen der Bertelsmann Stiftung haben Schlüsselkennzahlen für die einzelnen Länder ausgewertet, um analysieren zu können, wie effektiv die politischen Strategien sind. Zu diesen Kennzahlen zählen unter anderem die Netto-Treibhausgasemission pro Kopf im Jahr 2022 und rückblickend die jährlichen Wachstumsraten der vergangenen zehn Jahre. Für das Länderranking beleuchten die Autoren auch Widersprüche zwischen den politischen Zielen und Subventionen fossiler Brennstoffe.

Demnach müssen alle 30 untersuchten Länder ihre politischen Anstrengungen verstärken, um die Klimaziele des Pariser Abkommens noch zu erreichen. Während Polen, Japan, Ungarn, die Slowakei, Israel und Australien kaum Engagement zeigten, hinkten die USA zwar den Reduktionszielen beim CO2 hinterher, so die Autor:innen. Die Vereinigten Staaten investieren demnach aber massiv „in den grünen Wandel“. (dpa)

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