zum Hauptinhalt

© IMAGO/Bestimage/IMAGO/Christian Liewig / Bestimage

Plattform verweigert Löschung: Macron rügt Facebook wegen KI-Fake-Video über Staatsstreich in Frankreich

Ein Fake-Video über einen angeblichen Staatsstreich sorgt für Wirbel: Macron kritisiert Facebook scharf und fordert strengere Regeln für den Umgang mit Falschinformationen.

Stand:

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Facebook und dessen Mutterkonzern Meta wegen eines KI-generierten Fake-Videos über einen angeblichen Staatsstreich in Frankreich scharf kritisiert. Das Online-Netzwerk habe sich auf Bitten des Élysée-Palasts schlicht geweigert, das zwölf Millionen mal angeklickte Video zu entfernen, sagte Macron in Marseille.

Zur Begründung habe das US-Unternehmen mitgeteilt, das Video verstoße nicht gegen die Nutzungsbedingungen. Zu sehen ist eine angebliche Journalistin neben dem Élysée-Palast, die fälschlicherweise berichtet, ein Oberst habe die Macht übernommen.

„Sie pfeifen auf die Ausgewogenheit“

„Ich bin für eine freie, offene Debatte, aber diese Leute machen sich über uns lustig“, sagte Macron mit Blick auf die Plattform. „Sie pfeifen auf die Ausgewogenheit öffentlicher Debatten, sie pfeifen auf die Souveränität der Demokratien und bringen uns damit in Gefahr.“ Nötig sei eine Gesetzgebung auf französischer und europäischer Ebene zum Entfernen, „wenn es offensichtlich falsche Inhalte gibt, die durch destabilisierende Falschinformationen eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellen“.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Am Sonntag habe sich wegen des Videos sogar ein afrikanischer Staatschef bei ihm gemeldet, sagte Macron. „Er sagt zu mir: Lieber Präsident, was ist bei Ihnen los? Ich mache mir große Sorgen.“

Macron sagte, grundsätzlich müsse von den Plattformen verlangt werden, dass hinter jedem Konto eine natürliche Person stehe und nicht möglicherweise ein Fake-Konto oder ein Troll, denn das verfälsche alles. Die Plattformen müssten Transparenz über Algorithmen schaffen und Konten, über die offensichtlich Einflussnahme auf das öffentliche Leben betrieben werde, müssten viel schneller gelöscht werden können.

Kürzlich war durch eine neue Funktion bekannt geworden, dass im Online-Netzwerk X diverse Unterstützeraccounts von US-Präsident Donald Trump aus dem Ausland betrieben werden, etwa aus Nigeria, Pakistan oder Russland. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })