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Ein Händler auf dem Parkett der Wall Street

© AFP/CHARLY TRIBALLEAU

„Trumpcession“ lässt Märkte erodieren: Börsenwerte weltweit schmieren ab – Trump lobt sich selbst

US-Präsident Trump verkündet Zölle, zieht sie wieder zurück. Den Staatsapparat verunsichert er mit massiven Personalkürzungen. Die Märkte reagieren nervös – und rauschen weltweit ab.

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Die Angst vor einer wirtschaftlichen Abschwächung erfasst die weltweiten Finanzmärkte. Investoren sind vor allem von der unberechenbaren Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump sowie der massiven Einschnitte im Staatsapparat beunruhigt. In den sozialen Netzwerken macht der Begriff „Trumpcession“ in Bezug auf das erratisch scheinende Vorgehen des US-Präsidenten die Runde.

Besonders unter Druck gerieten am Montag die im Nasdaq 100 gelisteten US-Technologieaktien. Der Index verzeichnete den schwersten Einbruch seit 2022, gab rund vier Prozentpunkte ab und sank auf 17.468,32 Punkte. Die Aktie des US-Elektroautoherstellers Tesla verlor mehr als 15 Prozent

Als Zeichen der Solidarität mit Musk kündigte der US-Präsident an, einen „brandneuen Tesla“ zu kaufen. Der Tesla-Chef setze „alles aufs Spiel, um unserer Nation zu helfen, und er macht einen fantastischen Job“, schrieb Trump am Dienstag auf seiner Plattform Truth Social.

Die Stimmung an den Märkten hat sich schnell vom Optimismus nach den US-Wahlen zu ernsthaften Rezessionsängsten gewandelt.

Tony Sycamore, Analyst bei IG

Aber auch der breite US-Aktienmarkt büßte ein: Der Dow Jones schloss mit einem Rückgang von 2,1 Prozent bei 41.911,71 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 fiel um 2,7 Prozent auf 5614,56 Zähler.

In Europa gerieten die Märkte, getrieben von der Angst vor einem sich verschärfenden Handelskonflikt, unter Druck. Der Dax verlor im Tagesverlauf mehr als zwei Prozent, bevor er mit einem Minus von 1,7 Prozent aus dem Handel ging. Der europäische EuroStoxx50 sank um 1,5 Prozent und beendete den Handelstag bei 5387 Punkten.

Auch die asiatischen Märkte wurden von den Turbulenzen in den USA nach unten gezogen. „Die Stimmung an den Märkten hat sich schnell vom Optimismus nach den US-Wahlen zu ernsthaften Rezessionsängsten gewandelt, die durch die anhaltende politische Unsicherheit und eine Reihe schwacher Wirtschaftsdaten genährt werden“, sagte Tony Sycamore von IG. Der Nikkei gab um 1,6 Prozent auf 36.434,77 Punkte nach.

US-Präsident Trump nannte die fallenden Aktienmärkte in einem Fernsehinterview eine „Übergangszeit“ und stritt eine mögliche Rezession durch seine Handelszölle ab.

Auf seiner Plattform Truth Social veröffentlichte er außerdem zahlreiche Beiträge, in denen er wohlwollende Artikel über sich selbst und Screenshots von republikanischen Unterstützern teilte, die seine Führungsqualitäten betonen. Innerhalb einer Stunde veröffentlichte er am Montagabend mehr als 80 Beiträge.

Das Weiße Haus versuchte, den Absturz mit Hinweisen auf Investitionen in Milliardenhöhe seit Trumps Wahl zu relativieren. „Präsident Trump hat in seiner ersten Amtszeit für ein historisches Wachstum bei Arbeitsplätzen, Löhnen und Investitionen gesorgt und wird dies auch in seiner zweiten Amtszeit tun“, sagte Sprecher Kush Desai. (mit Agenturen)

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