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Bleiben sie doch nicht am Boden? Ryanair bewegt sich im Pilotenstreit.

© imago/Future Image

Update

Vor geplanten Streiks: Ryanair lenkt im Pilotenstreit ein

Um die für Freitag geplanten Streiks zu verhindern, akzeptiert der Billigflieger erstmals Gewerkschaften. In Italien wurden daraufhin Streiks abgeblasen.

Der irische Billigflieger Ryanair lenkt im Streit mit den Piloten ein und lässt erstmals in seiner 32-jährigen Geschichte Gewerkschaften zu. Ryanair habe dazu die Pilotengewerkschaften in Irland, Großbritannien, Deutschland, Italien, Spanien und Portugal zu Gesprächen eingeladen. Allerdings will die Gesellschaft nur mit Gewerkschaftern verhandeln, die selbst für Ryanair fliegen.

Mit dem Schritt will das Unternehmen einen Streik der Piloten verhindern, der für Freitag angekündigt worden war. "Die Anerkennung der Gewerkschaften wird eine signifikante Veränderung für Ryanair sein, aber wir haben uns in der Vergangenheit auch schon radikal geändert", sagte Chef Michael O'Leary am Freitag. Personalchef Edward Wilson sagte, Ryanair habe in der Vergangenheit einen Aufschlag bezahlt, um die Gewerkschaften fernzuhalten. Auf die Frage, ob nun der Streik abgesagt werde, sagte er, es sei um die Anerkennung der Gewerkschaften gegangen, und diese werde nun eingeräumt. Er gehe nicht davon aus, dass die Kosten nun stiegen.

"Das ist ein erster wichtiger Schritt"

Die italienische Pilotengewerkschaft hat einen für Freitag geplanten Streik beim Billigflieger Ryanair abgesagt. Grund sei die „Absicht Ryanairs, einen formalen Verhandlungsweg“ mit Gewerkschaften aufzunehmen, hieß es in einer Mitteilung der Anpac. Der Personalchef der irischen Fluglinie, Eddie Wilson, habe an Anpac einen entsprechenden Brief gesendet. „Das ist ein erster sehr wichtiger Schritt.“ Der vierstündige Streik der Piloten und Flugbegleiter in Italien sei deshalb abgesagt worden.

Eine andere Gewerkschaft in Italien, die Transportvereinigung Fit-Cisl, erklärte jedoch, keine Benachrichtigung von Ryanair bekommen zu haben. Deshalb würde der Streik der Flugassistenten am Freitag dennoch stattfinden, sagte Generalsekretär Nico Piras laut Nachrichtenagentur Ansa. Die Verhandlungsbereitschaft Ryanairs betreffe nur Piloten. „Ich hoffe, dass Ryanair die Richtung ändert und sich allen Mitarbeitern zuwendet (...), nicht nur den Piloten.“ (dpa/Reuters)

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