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NetID soll Facebook & Co. Konkurrenz machen.

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Projekt NetID: Zweiter Generalschlüssel für Internetseiten startet

Die zentralen Login-Dienste NetID und Verimi wollen Facebook & Co. Konkurrenz machen. Doch die deutschen Großprojekte tun sich dabei schwer.

Gleich zwei Initiativen entwickeln eine Art Generalschlüssel für das Internet. Das Projekt NetID ist damit am Donnerstag gestartet. Nutzer sollen sich mit ihren Zugangsdaten bei möglichst vielen Webseiten anmelden können, statt überall neue Accounts anzulegen. Das Angebot versteht sich als Konkurrenz zu US-Anbietern wie Facebook, Google oder Twitter, die ihren Nutzern schon lange die Möglichkeit anbieten, sich mit ihren Account-Daten auch auf verschiedenen fremden Seiten anmelden zu können. NetID kann zum Auftakt auf etwa 60 Partner-Websites genutzt werden. Dazu gehören die Seiten von TV-Senderportalen wie prosieben.de oder sat1.de.

Hinter der NetID-Plattform, die schon seit längerem in Planung war, stehen die Medienunternehmen ProSiebenSat.1 und RTL sowie United Internet mit seinen Marken GMX und web.de. Rund 35 Millionen Internet-Nutzer können sich daher mit ihren bestehenden Web.de-, GMX- und 7Pass-Accounts ab sofort auf allen Seiten der NetID-Partner anmelden. Mit einer beliebigen Mail-Adresse könne man sich aber auch auf jeder Partnerseite oder auf netid.de neu registrieren.

Konkurrent Verimi bald auch bei Bild und Hertha

Der Konkurrent Verimi war bereits im Frühjahr mit seinem Login-Dienst gestartet. Doch trotz prominenter Gesellschafter wie der Deutschen Bahn, der Deutschen Telekom, Volkswagen, Lufthansa und dem Medienunternehmen Axel Springer ist der Erfolg bislang überschaubar. Das liegt auch daran, dass viele das Angebot noch nicht integriert haben. Inzwischen kann man sich unter anderem bei der Telekom, der Deutschen Bank, Allianz und der Miles&More-App anmelden. "Welt und Bild sowie einige weitere Banken und Unternehmen kommen noch im November", sagt ein Verimi-Sprecher. Bis zum Frühjahr sollen dann die weiteren Gesellschafter und Fußballclubs wie Hertha BSC, Werder Bremen oder der HSV folgen.

Beide Projekte leiden unter dem klassischen Henne-Ei-Problem. Für die Unternehmen lohnt es nur wenn es genug Nutzer gibt, für die ist es nur mit vielen Anwendungsoptionen attraktiv. Auch bei NetID könnten die Nutzungsmöglichkeiten größer sein. Zu den Partnern der Initiative gehören Zalando, Otto, Scout24 oder DPD. Doch bei vielen kann man den Login-Service noch nicht nutzen. Als Online-Shop ist zum Auftakt Calida dabei, von der Sendergruppe RTL nur die Tochter kochbar.de. „Das Angebot werden wir nun gemeinsam mit den Partnern, die wir in den letzten Wochen gewonnen haben, zügig ausbauen“, sagt Sven Bornemann, Vorstandsvorsitzender der European netID Foundation.

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