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Sparkurs des Senats: Botanischer Garten Berlin erhöht Eintrittspreise auf fast das Doppelte
Einen Teil der Sparzwänge reicht der Botanische Garten Berlin an die Besucher weiter und erhöht die Ticketpreise beträchtlich. Der Einrichtung bleibe keine Wahl.
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Von sechs auf zehn, ermäßigt von drei auf fünf Euro, erhöht der Botanische Garten Berlin ab dem 15. März seine Preise. Im Gegenzug dürfen Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre den Garten nun gratis besuchen, Familien mit Nachwuchs werden also nicht übermäßig belastet. Auch Liebhabern kommt die Einrichtung entgegen: Die Jahreskarte kostet dann nur noch 30 statt 50 Euro. Schulklassen zahlen nach wie vor einen Euro pro Person.
„Es war uns wichtig, dass unsere Eintrittspreise im internationalen Vergleich trotz der Erhöhung immer noch moderat sind“, wird der Gartendirektor Thomas Borsch in einer Mitteilung zitiert. Als Grund für die Erhöhung nennt er steigende Kosten: Das Beheizen der Gewächshäuser ist zum Beispiel energieintensiv.

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Auch von den Einsparungen durch den Berliner Senat ist der Botanische Garten betroffen: Gleich doppelt, wie es in der Mitteilung heißt. Als Teil der Freien Universität leide er unter den Haushaltskürzungen an den Hochschulen, die dieses Jahr im Schnitt acht Prozent ihrer Ausgaben sparen müssen.
Außerdem sind immer noch die Mittel für die dringende Sanierung des historischen Mittelmeerhauses gesperrt. Der Bau ist über hundert Jahre alt und weitgehend im Original erhalten, inzwischen aber in seiner Statik angegriffen. Auch an einigen der anderen 14 Gewächshäusern besteht Sanierungsbedarf.
Um handlungsfähig zu bleiben und den Gartenbetrieb aufrechtzuerhalten, sei die Preisanpassungen „unumgänglich“, es seien zudem die ersten seit anderthalb Jahrzehnten. „Wir haben in den zurückliegenden Jahren wirklich mehr als sparsam gewirtschaftet“, so Borsch. „Aber irgendwann geht es einfach nicht mehr.“
Die Anlage mit ihren 15 historischen Gewächshäusern, dem Botanischen Museum und einem weitläufigen, 43 Hektar großen Außengelände im Ortsteil Lichterfelde ist denkmalgeschützt. Hier werden 20.000 wilde Pflanzenarten gezeigt, was jährlich etwa eine halbe Million Besucherinnen und Besucher anzieht. Das Museum wird derzeit neu gestaltet und soll 2026 neueröffnet werden.
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