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Bilder einer Rückkehr: Erste Herde mit Berliner Przewalski-Pferden ausgewildert
Es war die letzte Etappe ihrer Reise in menschlicher Obhut. In Kasachstan wurden in Zoos geborene Wildpferde in die Steppe entlassen. Aber so ganz werden die Tiere noch nicht sich selbst überlassen.
Stand:
Nach monatelanger Eingewöhnung in einem Gehege war es so weit: Das Gatter wurde geöffnet und die erste Herde Wildpferde wurde in die Weiten der Altyn-Dala-Steppe in Kasachstan entlassen. Es ist eine Rückkehr in ihr historisches Verbreitungsgebiet. Die Wildpferde waren dort bereits vor über 200 Jahren verschwunden. Nun sollen weitere in die Freiheit folgen.
„Zu sehen, wie sie jetzt durch die Steppe ziehen, ist ein bewegender Moment für unser ganzes Team“, sagt Christian Kern, Zoologischer Leiter von Zoo und Tierpark Berlin, der den Transport im vergangenen Jahr persönlich begleitet hatte. Die lange Reise der Przewalski-Pferde zurück in ihre Heimat begann aber schon lange davor.

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Przewalski-Pferde galten seit 1969 als in der Wildnis ausgestorben und überlebten nur in zoologischen Einrichtungen wie dem Tierpark Berlin. Der Zoo Prag koordinierte das internationale Erhaltungszuchtprogramm, das die Art rettete.

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Im Frühjahr 2024 begann die Reise von vier Tieren aus dem Berliner Tierpark zurück in die Natur – zunächst mit Quarantäne-Haltung und der Gewöhnung an die speziell für die Pferde angefertigten Transportboxen.

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Die vier Tiere aus Berlin wurden gemeinsam mit drei Wildpferden aus Prag mit einer Transportmaschine des tschechischen Militärs über Istanbul und Baku nach Kasachstan ausgeflogen.

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Nach dem langen Etappenflug und dem anschließenden achtstündigen Transport auf Lastwagen wurden die Tiere im Juni in ein Gehege im Wiederansiedlungszentrum Alibi entlassen.

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Das Auswilderungsgebiet umfasst etwa 40.000 Quadratkilometer, was etwa der Größe des Bundeslandes Niedersachsen entspricht. In den Graslandschaften, Halbwüsten und Feuchtgebieten leben Saiga-Antilopen, Kulane und Steppenadler.

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Tierärztin Julia Bohner vom Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung betäubte die beiden Berliner Stuten „Umbra“ und „Wespe“, damit ihnen Halsbänder mit Ortungssendern angelegt werden konnten.

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Mithilfe der Halsbänder sollen die Bewegungen der Herde in dem riesigen Gebiet verfolgt werden.

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Bei der Gelegenheit wurde auch den Hufen ein letzter Schliff verpasst, um Verletzungen vorzubeugen. In Zukunft werden sie sich auf natürliche Weise abnutzen.

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Kasachstan wird mit der Auswilderung der ersten Herde nach China und der Mongolei zum dritten Land, in dem Przewalski-Pferde wieder in ihrem ursprünglichen Lebensraum leben.

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Unsere Pferde haben sich gut akklimatisiert und die Herde ist in den vergangenen Monaten eng zusammengewachsen.
Christian Kern, Zoologischer Leiter von Zoo und Tierpark Berlin

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„Dies ist das höchste Ziel, das ein moderner Zoo erreichen kann“, erklärte Miroslav Bobek, der Direktor des Prager Zoos. Langfristig sollen in dem Auswilderungsprojekt mindestens 40 Pferde in die kasachische Steppe entlassen werden.
Die „Rückkehr der wilden Pferde“ ist eine gemeinsame Initiative des Zoos Prag mit dem Tierpark Berlin, der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, der Association for the Conservation of Biodiversity of Kazakhstan, dem kasachischen Umweltministerium und weiteren Partnern.
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