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Das EU-Parlament in Straßburg, vor dem derzeit für Coronatests gemacht werden.

© Amelie Richter/dpa

Bundesregierung soll sich einschalten: Liberale fordern Europäische Universität

FDP-Bundestagsfraktion schlägt EU-Hochschule am Sitz des europäischen Parlamentes in Straßburg vor.

Der Sitz des europäischen Parlamentes in Straßburg soll zur ersten gesamteuropäischen Hochschule werden. Das fordert die FDP-Bundestagsfraktion jetzt in einem Antrag an die Bundesregierung. Die rund 110 Millionen Euro, die das parlamentarische Pendeln zwischen Brüssel und Straßburg jährlich koste, sollten besser in eine „European Digital University“ investiert werden, erklärt der Bundestagsabgeordnete Jens Brandenburg in dem von ihm verfassten Schreiben. Die Bundesregierung wird dazu aufgefordert, sich im Europäischen Rat für die Gründung einer solchen Institution stark zu machen.  

Kosten für Pendeln einsparen

Das EU-Parlament hält in Straßburg zwölf Mal im Jahr jeweils viertägige Plenarsitzungen ab. Weitere Plenarsitzungen finden in Brüssel statt, wo außerdem die Ausschüsse und Fraktionen tagen. Das Generalsekretariat des Parlamentes hingegen hat seinen Standort in Luxemburg. Wegen der finanziellen und ökologischen Kosten, die das Pendeln der Parlamentarier zwischen den verschiedenen Standorten verursacht, gibt es seit mehreren Jahren fraktionsübergreifende Versuche, den Sitz auf Dauer nach Brüssel zu verlegen. 

Lehrangebote diverser Disziplinen aus ganz Europa

Nach Vorstellung der FDP soll das Straßburger Parlamentsgebäude also zum Campus und Verwaltungssitz der allerersten Hochschule in europäischer Trägerschaft umfunktioniert werden. Über ein Online-Portal sollten hier die besten Lehrangebote diverser Disziplinen aus ganz Europa verfügbar sein. 

„Emmanuel Macrons Idee von europäischen Hochschulen ist in der Umsetzung schnell an die Grenzen nationalstaatlicher Interessen und bürokratischer Bedenkenträger gestoßen“, erklärt Brandenburg gegenüber dem Tagesspiegel. Dabei sei leider keine Hochschule nach europäischem Recht entstanden, sondern nur ein weiterer Fördertopf aus Brüssel.  

Dem Abgeordneten schwebt eine Hybrid-Uni vor, die ein umfangreiches Onlineangebot mit Präsenzveranstaltungen im Straßburger Parlamentsgebäude verbindet. 

„Die EDU soll die erste echte europäische Hochschule werden, mit europäischen Professoren, europäischen Abschlüssen und europäischen Studiengängen wie European Law, European History oder European Business Administration.“ 

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