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Solarboot der Projektwerkstatt "WannSea" von Studierenden der TU Berlin im Juli 2023 auf der Energy Boat Challenge in Monaco gestartet und hat den Sonderpreis für Nachhaltigkeit gewonnen.

© WannSea

Eboot-Rallye in Monaco: TU-Team bekommt Preis für Nachhaltigkeit

An dem Ingenieurswettbewerb für emissionsfreie Boote in Monaco nahm in diesem Jahr erstmals ein Team aus Deutschland teil. Das Team von der TU Berlin überzeugte mit einem ressourcenschonenden Konzept.

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Wie kann man einen Katamaran antreiben, damit er schnell über das Wasser gleitet, ohne CO₂ auszustoßen? Diese Frage mit einem klugen Bootsdesign und -antrieb zu lösen, ist die Aufgabe in einer Kategorie der „Monaco Energy Boat Challenge“, die der Yachtverein des französischen Stadtstaats am Mittelmeer jährlich ausrichtet.

Zum ersten Mal ging auf der Elektroboot-Rallye in diesem Jahr auch ein Team der TU Berlin an den Start. Seit Anfang 2022 hatten die Studierenden der Projektwerkstatt „WannSea“ an einem effizienten Solarantrieb und leichtem Cockpit für ihren Katamaran gewerkelt.

Ein CO₂-armer Antrieb ist teuer

Um teure Bauteile und ungewöhnliche Werkmaterialien besorgen zu können, darunter eine Lithiumbatterie, Solarpanels, Bambusstangen und Flachsfaser als Plastikersatz, betrieb die pro Semester 30 bis 50 Personen starke Gruppe um den Projektleiter Riccardo Petschke im letzten Jahr intensiv Fundraising. Anfang 2023 hatte sie bereits 30.000 Euro an Sachmitteln und rund 40.000 Euro finanzielle Mittel eingeworben, wie der Tagesspiegel berichtete. Diesen Sommer ging es endlich an den Start, zusammen mit 15 anderen Teams, die Hochschulen aus der ganzen Welt vertraten – von Europa bis Kanada, China und Indonesien.

Solarboot der Projektwerkstatt "WannSea" von Studierenden der TU Berlin im Juli 2023 auf der Energy Boat Challenge in Monaco gestartet und hat den Sonderpreis für Nachhaltigkeit gewonnen.

© WannSea

Die Fahrtüchtigkeit der E-Boote wird auf der Rallye im Hafen von Monaco in verschiedenen Kategorien getestet, unter anderem im Slalomfahren und in der Beschleunigungsfähigkeit. Hier lagen die TU-Studis, die ihr Modell erstmals im Wannsee zu Wasser gelassen hatten, zwar nicht vorn im Rennen.

Auch Anreise zählt für die Bilanz

Für ihr emissionsarmes Gesamtkonzept, das auch die Anreise des Kernteams und Transport des Boots berücksichtigte, bekamen sie aber den Sonderpreis „Smart Low Tech“ für Nachhaltigkeit verliehen. Dank Sponsoren konnte das Team den Weg von Berlin an die Mittelmeerküste mit Fahrzeugen zurücklegen, die erneuerbare Kraftstoffe nutzten: einem Wasserstoff- und einem Biogas-Truck.

Doch auch ein Elektroantrieb ist selbstverständlich nicht komplett ressourcenneutral. Die Lithiumbatterie wie auch der Motor seien schlecht zu recyceln, sagte Petschke in einem Interview mit der TU Berlin nach dem Rennen. Man wolle daher zumindest versuchen, sie weiterzuverkaufen. Besser schneidet hingegen das Cockpit aus Flachsfaser, also einem aus den Stängeln der Leinpflanze gewonnenem Bast, ab. Dieser hat eine bessere Energiebilanz als Glasfaser, ist aber ebenso leicht und flexibel anwendbar.

Weiterverwendet wird in jedem Fall auch das Wissen, das sich die angehenden Bauingenieure und anderen beteiligten TU-Studierenden im Laufe des Projekts angeeignet haben. Die Werkstatt kann auch im kommenden Semester als Modul belegt werden. Viele Sponsoren bleiben Petschke zufolge weiter an Board: Damit 2024 ein neues Team mit verbessertem Solarboot am Wettbewerb teilnehmen kann.

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