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Der Nasa-Administrator Charles Bolden.

© Reuters

Streit um Zukunft der ISS: Nasa-Chef Bolden: „Die Kooperation geht weiter wie gehabt“

Die Ankündigung Russlands, ab 2020 aus dem Gemeinschaftsprojekt Internationale Raumstation aussteigen zu wollen, hat für die Nasa bislang keine gravierenden Folgen.

„Ich kann nur sagen, dass wir mit den Kollegen der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos zusammenarbeiten wie bisher“, sagte der Nasa-Chef Charles Bolden am Montag vor Journalisten in Berlin. Er sehe die Kooperation nicht beeinträchtigt. Im Gegenteil: Er spreche umso häufiger mit dem Roskosmos-Chef Oleg Ostapenko, um die Zusammenarbeit zu erhalten.

In der vergangenen Woche hatte Russlands Vizeregierungschef Dmitri Rogosin bekanntgegeben, dass sein Land die ISS nach 2020 nicht mehr benötige und stattdessen seine finanziellen Ressourcen für in die Zukunft gerichtete Weltraumprojekte nutzen wolle. Das wurde von Beobachtern vorrangig als Reaktion auf die diplomatischen Spannungen im Umfeld der Ukraine-Krise gesehen sowie auf Restriktionen innerhalb der Nasa, durch die die Kommunikation mit russischen Wissenschaftlern deutlich eingeschränkt worden ist – mit der expliziten Ausnahme des Betriebs der Raumstation.

Bolden wollte die Aussage Rogosins nicht kommentieren, verwies allerdings auf eine Absichtserklärung, die er kürzlich mit Ostapenko unterzeichnet habe. Demnach wollten Russland sowie die USA die führenden Kräfte sein, um die ISS mindestens bis 2024 als Forschungsplattform zu erhalten.

In einer weiteren wichtigen Frage – der nach der Zukunft des Stratosphärenobservatoriums „Sofia“ – deutete der Nasa-Chef eine Lösung an. Nach dem bisherigen Haushaltsentwurf sollte der umgebaute Jumbojet mit einem Spezialteleskop im Heck im Herbst stillgelegt werden, um die hohen Betriebskosten zu sparen. Das Aus würde auch Deutschland betreffen, das mit 20 Prozent an dem Flieger beteiligt ist. Noch werde über den Haushalt diskutiert, sagte Bolden. Er sei aber „vorsichtig optimistisch“, dass Sofia weiterhin genutzt werden könne.

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