zum Hauptinhalt
Viren der Sars-Cov-2-Variante Omikron, die derzeit das Corona-Infektionsgeschehen beherrscht.

© Getty Images/iStockphoto / NiseriN

Neue Omikron-Variante: „Arcturus“ sorgt in Indien für starken Anstieg

Die Omikron-Variante XBB.1.16 könnte laut eines WHO-Experten weltweit wieder für neue Corona-Wellen sorgen. Die Krankheitsschwere sei nach bisherigen Erkenntnissen allerdings nicht erhöht.

Eine neue Omikron-Untervariante breitet sich aktuell sehr schnell in Indien aus. Die offenbar leicht übertragbare Virusvariante XBB.1.16, die „Arcturus“ benannt wurde, hat innerhalb von zwei Wochen zu einen steilen Anstieg der Infektionszahlen geführt. Die Zahl der Neuinfektionen war um 280 Prozent angestiegen. Da der Immunstatus in der indischen Bevölkerung nach mehreren Omikron-Wellen eigentlich als hoch gilt, sorgt der Anstieg nun für Aufsehen.

Der indische Corona-Experte Vipin Vashishta, Mitglied der WHO-Vakzin-Gruppe, warnte auf Twitter vor der neuen Variante.  XBB.1.16 könnte es gelingen, die robuste Bevölkerungsimmunität in dem Land zu durchbrechen, schätzt Vashishta.

In zwölf Ländern nachgewiesen

Sollte sich die Variante weiter stark ausbreiten, obwohl die indische Bevölkerung der Ausbreitung von Varianten wie BA.2.75, BA.5 den BQ-Varianten und XBB.1.5 erfolgreich widerstanden haben, dann müsse man sich weltweit Sorgen machen, so Vashishta. Arcturus wurde mittlerweile in zwölf Ländern detektiert, darunter auch die USA und wenige Fälle in Österreich und Deutschland mit zwei Fällen in Bayern und Baden-Württemberg.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Allerdings würden die Erkrankungen in Indien in den meisten XBB.1.16-Fällen nicht schwer verlaufen, wie der ehemalige Leiter der Corona-Taskforce in Indien, Randeep Guleria, berichtet. Er sieht derzeit keinen Grund zur Panik, mit angemessenem Verhalten könnten die Ansteckungen eingedämmt werden.

XBB.1.16 ist eine Rekombinante zweier Untervarianten von Omikron und weist einige neue Mutationen auf, die durchaus besorgniserregend sind. „Arcturus“ besitzt gegenüber der bereits als besorgniserregend geltenden Kraken-Rekombinante noch drei zusätzliche Spike-Mutationen. Eine weitere Mutation betrifft ein Protein, dem eine Rolle bei der Unterdrückung des Immunsystems durch eine Verminderung der Ausschüttung von Interferon zugerechnet wird.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Daher hat diese Mutante wahrscheinlich das Potenzial, die Immunabwehr auch von Geimpften und Genesenen zu unterlaufen, wie die Deutsche Apotheker-Zeitung schreibt. Gegenüber XBB.1.5, die im Dezember als die sich am schnellsten ausbreitende Untervariante galt, habe die XBB-Linie durch die neue Variante nun nochmal einen Wachstumsvorteil von rund 140 Prozent.

Die Sublinie XBB.1.5 der Coronavirus-Variante Omikron ist derzeit in Deutschland vorherrschend.
Die Sublinie XBB.1.5 der Coronavirus-Variante Omikron ist derzeit in Deutschland vorherrschend.

© dpa/Sebastian Kahnert

Allerdings sind die absoluten Zahlen in Indien gegenwärtig noch gering. Von 1,4 Milliarden Menschen sind rund 5.400 als aktive Covid-19-Fälle gemeldet. Auch die Zahl der Hospitalisierungen sei bislang nicht angestiegen.

XBB.1 mit Übertragungsvorteil

Im jüngsten RKI-Wochenbericht taucht XBB.1.16 noch nicht auf. Unter allen Sars-Cov-2 Varianten werde die Rekombinante XBB.1.5 weiterhin am häufigsten in der Stichprobe nachgewiesen. Ihr Anteil sei weiter deutlich angestiegen und liege nun bei 40 Prozent. Neben XBB.1.5 werden laut RKI auch die Sublinien XBB.1.9.1 und XBB.1.9.2 zunehmend in Deutschland detektiert.

Am RKI erwartet man in den kommenden Wochen in Deutschland weiterhin steigende Anteile von XBB.1-Sublinien. Vorläufige Daten würden vermuten lassen, dass die Rekombinanten von XBB.1 sowohl einen Übertragungsvorteil gegenüber anderen Sublinien sowie deutliche Immunfluchteigenschaften besitzen. Die zirkulierende Variante XBB.1.5 stelle für die allgemeine Bevölkerung jedoch ein geringes Risiko dar, für vulnerable Personen, wie ältere Menschen sowie nicht geimpfte und immungeschwächte Menschen, wird das Risiko vom RKI als moderat bis hoch eingeschätzt.

Vorläufige Daten deuten laut aktueller Risikobewertung der WHO weiterhin nicht auf eine erhöhte Krankheitsschwere durch XBB.1.5 hin. Auch für die weiteren XBB.1-Sublinien wird laut RKI mit zunehmender Verbreitung keine Erhöhung der Krankheitsschwere beobachtet.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false