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Thema

Südafrika

Als sich im letzten Jahr Tausende von Menschen zur Welt-Aids-Konferenz im südafrikanischen Durban trafen, waren es nicht Wissenschaftler oder hochrangige Politiker sondern ein 11-Jähriger Junge, der die Menschen in seinen Bann zog. Mit einfachen Worten, die er selbst verfasst hatte, schilderte der todkranke Nkosi Johnson damals sein Schicksal - und stellvertretend das der fast fünf Millionen Südafrikaner, die mit dem tödlichen HIV-Virus infiziert sind.

Von Wolfgang Drechsler

In Südafrika macht die Kriminalität selbst vor Brückengeländern nicht Halt. Nach Angaben der Regionalregierung in Kapstadt haben unbekannte Diebe von insgesamt 33 Brücken 5,8 Kilometer Aluminiumgeländer entwendet und als Altmetall verkauft.

Seit Joseph Conrads "Herz der Finsternis" gilt der Kongo als Synonym für Afrika, dessen sprichwörtliche Dunkelheit das Licht der Aufklärung nicht zu erhellen vermag. Wie sonst nur der Amazonas steht der von Stromschnellen durchzogene Fluss für ungezähmte Natur und für eine von keiner Zivilisation beleckte Kultur, deren Primitivität weiße Besucher das Fürchten lehrt.

Von Hans Christoph Buch

Die verheerende Aids-Epidemie in Südafrika hat die Zeitung "The Star" zu einem ungewöhnlichen Angebot veranlasst. Wer die Zeitung abonniert, bekommt die Kosten für die eigene Beerdigung oder die von Familienangehörigen bezahlt.

Wer den Kampf von Patience Morare betrachtet, weiß, dass man in Afrika nicht allein mit billigen Medikamenten gegen die Aids-Epidemie ankommen kann. Die 51-jährige Ex-Krankenschwester kämpft gegen eine heilbare, oft jedoch tödliche Seuche: Tuberkulose oder TBC.

Während die Aids-Aktivisten in den Straßen von Pretoria tanzten und ihren Sieg gegen die Pharma-Multis feierten, sprach die südafrikanische Gesundheitsministerin leise und nüchtern ins Mikrophon, was für Millionen ihrer Landsleute den Tod bedeutet: vorerst keine neuen Aids-Programme in Südafrika. Am gleichen Tag hatten 39 Pharmafirmen ihre Klage gegen ein Gesetz zurück genommen, das Herstellung und Import von Nachahmer-Medikamenten (Generika) auch ohne Lizenz erlaubt.

"Beschämt und erniedrigt - die Pharmakonzerne geben nach", so lautete am vergangenen Donnerstag die Schlagzeile der britischen Tageszeitung "Guardian". Die Entscheidung der 39 internationalen Pharmakonzerne, ihre Klage gegen die südafrikanische Regierung zurückzunehmen, wird als Sieg der Rechtschaffenheit gefeiert.

Wenn es um Leben und Tod geht, muss der Schutz geistigen Eigentums zurückstehen. So lässt sich der Applaus verstehen, den der Rückzug der Pharmaindustrie im Streit um den Vertrieb billiger Aids-Medikamente in Südafrika bekommen hat.

Es ist ein Sieg für beide Seiten. Südafrika und die Pharmakonzerne, die sich bis gestern über Patentrechte für Medikamente stritten, haben sich gütlich geeinigt.

Von Ulrike Scheffer

Zackie Achmat hält seinen Jubel kaum zurück: "Das ist ein wirklicher Triumph Davids über Goliath", sagt der Sprecher der führenden südafrikanischen Aidshilfeorganisation, Treatment Action Campaign. Im Streit um billige Aids-Medikamente in Südafrika hatte die mächtige internationale Pharmaindustrie am Donnerstag völlig überraschend nachgegeben und ihre Klage gegen den Staat Südafrika zurückgezogen.

Von Wolfgang Drechsler

Entwicklungsländern werden möglicherweise schon bald preiswerte Medikamente für den Kampf gegen Aids zur Verfügung stehen. In dem Rechtsstreit zwischen 39 Pharmakonzernen und Südafrikas Regierung um solche Medikamente, der als Musterprozess gilt, zeichnet sich ein Kompromiss ab.

Von Ulrike Scheffer

Die Aidskranken in Afrika können aufatmen. Im Streit um preiswerte Aidsmedikamente für Entwicklungsländer zeichnet sich eine Lösung ab.

Von Ulrike Scheffer

Der "Lonely Planet"-Reiseführer über Südafrika stimmt auf einen abenteuerlichen Aufenthalt in Johannesburg ein: "Wenn Ihnen eine Situation mulmig erscheint, rennen Sie! Wenn die Räuber ein Messer oder eine Pistole zücken, geben Sie alles, was sie möchten.

In der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria wird heute ein Prozess fortgesetzt, der für Millionen von Aids-Kranken, aber auch für die Zukunft der Pharmaindustrie von großer Bedeutung sein könnte. Bei dem Rechtsstreit zwischen der südafrikanischen Regierung und 39 internationalen Pharmafirmen geht es um die Frage, ob sich ein Land wie Südafrika mit insgesamt 4,7 Millionen HIV-Infektionen Zugang zu preiswerten Medikamenten verschaffen darf, die als so genannte Generika oder Nachahmerpräperate zwar die gleichen Wirkstoffe wie die Originalmedikamente enthalten, aber nicht unter ihrem eigentlichen Markennamen zugelassen werden - und deshalb oft nur einen Bruchteil des Originals kosten.

Von Wolfgang Drechsler

Kendell Geers ist ein politischer Künstler, der den Anstoß für seine Arbeiten aus Konflikten seiner südafrikanischen Heimat bezieht. Seine Themen - Gewalt, Unterdrückung, Mechanismen der Ausgrenzung - haben aber universelle Gültigkeit.

Am Tag danach deutet im Ellis Park-Stadion nur noch wenig auf das Grauen des Vorabends hin: Die eingerissenen Absperrzäune sind von Wachbeamten umstellt und an einigen Sitzplätzen klebt noch Blut. Ansonsten zeugen nur ein paar herumliegende Sandalen und eine Reihe zerrissener Vereinsfahnen davon, das sich hier am Mittwochabend das schlimmste Desaster in der Sportgeschichte Südafrikas abgespielt hat.

Von Wolfgang Drechsler

Im Kampf um billige Aids-Medikamente sah es lange so aus, als hätte das arme Afrika gegen die mächtigen Pharma-Giganten nicht die geringste Chance. Während für reiche Länder immer raffiniertere Pillenkombinationen zur Verfügung stehen, müssen im südlichen Afrika bereits Schulen und Polizeistationen aus Personalmangel geschlossen werden - bis zu einem Viertel der Erwachsenen ist HIV-infiziert.

Afrikas Aids-Problem ist ernst: Schätzungsweise 25 Millionen Menschen sind HIV-infiziert. Während es in Afrika keine eigenen Aids-Medikamente gibt, verfügen die westlichen Pharmakonzerne sehr wohl über kommerzielle Heilmittel, die in den Vereinigten Staaten einige tausend Dollar pro Jahr kosten können.

Die südafrikanische Straußenindustrie will aus der europäischen Skandalserie um BSE-Rinder und Hormon-Schweine Kapital schlagen. Der Optimismus scheint berechtigt: die Nachfrage nach südafrikanischem Straußenfleisch hat in den letzten Monaten um mehr als 60 Prozent zugenommen.

"Die meisten wollten nur eins - sich erleichtern und dann so schnell wie möglich wieder an die Arbeit." Vermutlich deshalb sind öffentliche Aborte Unorte in der Literaturgeschichte.

Der Schriftsteller Saul Bellow hat jüngst festgestellt, dass die Zulus bis heute noch keinen Tolstoi hervorgebracht haben. Man hätte ihn für feiner gehalten, aber seine Bemerkung fügt sich ins überhebliche Selbstbild der westlichen Welt, wo außer Europa und Amerika nicht viel gelten darf.

Von Mirko Weber

Nach Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit einem Rüstungsgeschäft in Südafrika haben Nichtregierungsorganisationen gefordert, die deutschen Waffenlieferungen auszusetzen. "Die Bundesregierung sollte die Lieferungen nach Südafrika so lange stoppen, bis die Vorwürfe geklärt sind", sagte Thomas Gebauer, Geschäftsführer von medico international, am Montag in Berlin.

Die Regierung von Simbabwe hat zwei ausländische Journalisten ausgewiesen und offensichtlich bedroht. Nach einem versuchten Überfall sei der BBC-Reporter Joseph Winter mit seiner Familie nach Südafrika geflohen, berichtete der britische Rundfunksender am Montag.

Miriam Makeba erhält die diesjährige Otto-Hahn-Friedensmedaille der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (Landesverband Berlin-Brandenburg). Miriam Makeba, als Pop-Sängerin bekannt geworden, setzte sich jahrzehntelang für die Beendigung der Apartheid in ihrem Heimatland Südafrika ein, unter anderem als Mitglied der UN-Delegation ihres Exillandes Guinea.

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