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Was Gier über uns verrät – und wie sie sich lindern lässt: Der unstillbare Wunsch nach mehr
Gier ist in uns allen verankert, beeinflusst unser Verhalten und unser Glück. Was gierigen Menschen fehlt und ob die „Todsünde“ unvermeidbar ist.
Stand:
Sie überkommt die Menschen, wenn ein opulentes Buffet eröffnet wird. Wenn ein Erbe winkt. Und immer wieder, wenn es um Ruhm geht. Gier gilt als Todsünde, doch ein bisschen davon steckt in jedem von uns.
Johannes Hewig, Professor für Differentielle Psychologie und Diagnostik an der Universität Würzburg, sagt, dass Gier ein Persönlichkeitsmerkmal sei, ähnlich wie Intelligenz oder Mitgefühl. „Jeder Mensch weist diese Eigenschaft mehr oder weniger stark auf.“
Auch wenn das Gefühl „genug ist nicht genug“ in uns allen zu stecken scheint, so hat Gier trotz alledem keinen guten Ruf. Gierige Menschen gelten als rücksichtslos, manipulativ und risikobereit; wer einen unstillbares Verlangen nach mehr hat, neigt auch dazu, bestimmte Grenzen zu überschreiten.
Das können moralische, aber auch rechtliche Grenzen sein, so Hewig. „Das ist es, was Gier von Leistungsstreben, Ehrgeiz, oder Materialismus abgrenzt. Es ist der exzessive Wunsch nach mehr, koste es, was es wolle“, ergänzt sein Kollege Patrick Mussel, Persönlichkeitspsychologie an der Freien Universität Berlin.
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