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Work hard, party hard: Die Netzhoppers hoffen auf ein Neujahrswunder
Bisher schienen der Volleyball-Bundesligist vom Pech verfolgt. Das soll sich in den kommenden Wochen endlich ändern.
Stand:
Zwei Siege in zehn Bundesligaspielen - das ist keine besonders erbauliche Bilanz. Vor allem dann nicht, wenn man sich eigentlich vorgenommen hatte, in der oberen Tabellenhälfte mitzuspielen. Entsprechend frustriert wirkten die Netzhoppers Königswusterhausen, als sie auf dem siebten Platz in die Weihnachtspause gingen. Hinter ihnen rangieren aktuell lediglich Haching und die Nachwuchsmannschaft VCO Berlin. Auch gegen Düren unterlagen sie zuletzt mit 1:3.
„Die gesamte Situation ist sehr schlecht“, sagt Trainer Thomasz Wasilkowski. „Deshalb haben wir die vergangenen Tage auch dem Training geopfert.“ Zwischen den Jahren, als die meisten Bundesligisten frei hatten und ihre Familien und Freund*innen besuchten, bereitete sich sein Team stattdessen auf die anstehenden Spiele vor. Es war das erste Mal in dieser Saison, dass der Kader ganz ohne gesundheitliche Probleme und in voller Größe trainieren konnte.
Vielversprechender Saisonstart
An Silvester machte Wasilkowski aber eine Ausnahme und erlaubte seinen Spielern trotzdem auszugehen und Spaß zu haben. „Ich sage ihnen immer: Wenn ihr hart arbeitet, dürft ihr auch hart feiern. Viele denken jetzt, dass wir mit unseren Ergebnissen lieber zuhause bleiben sollten. Aber ich bin nicht der Typ, der seinen Spielern verbietet rauszugehen. Sie sind schließlich noch jung und ich hoffe, sie haben ihre Freizeit genossen.“ Er selbst verbrachte einen ruhigen Abend zuhause, las einige Bücher und erholte sich von den Strapazen der vergangenen Monate.
Dabei sah es zu Beginn der Saison noch ziemlich vielversprechend aus: Beim neu eingeführten Bounce House Cup in Giesen wirkten die Brandenburger bereits überraschend gut eingespielt und konnten mit den Topteams der Bundesliga mithalten. Dort gelang ihnen sogar ein Sieg gegen Düren. Seither schienen sie allerdings ein wenig vom Pech verfolgt: „Die Motivation ist nicht das Problem“, sagt Wasilkowski. „aber wir hatten eine riesige Anzahl Verletzungen, Krankheiten und Coronafälle.“ Mittlerweile sei es eine Kopfsache geworden. „Wenn man immer nur verliert und ständig neue Probleme auftauchen, ist es schwer Selbstbewusstsein zu entwickeln und den Rhythmus zu finden.“
Ich bin nicht der Typ, der seinen Spielern an Silvester verbietet rauszugehen.
Tomasz Wasilkowski
Die Netzhoppers versuchen trotzdem die Stimmung hochzuhalten, das wurde zuletzt in einem Instagram-Videos deutlich, das der Verein zum Jahresende postete. Darin war zu sehen, wie die Spieler sich gegenseitig pushten, gemeinsam tanzten und sogar ihren Trainer in die Luft hoben. Die Bildunterschrift: Neues Jahr, neues Glück.
Eine große Portion Glück kann die Mannschaft in jedem Fall gebrauchen. Gleich am Samstag steht nämlich eine wahre Mammut-Aufgabe auf dem Programm: Im Berlin-Brandenburg-Derby müssen sie auswärts gegen die BR Volleys antreten, die Tabellenführer sind und bislang nur eine Niederlage in der Bundesliga kassierten.
„Eines der besten Bundesliga-Teams spielt dann gegen eines der schlechtesten“, befand Wasilkowski selbstkritisch. Zumindest mental gesehen dürften die Netzhoppers als Underdog aber auch einen klitzekleinen Vorteil haben. „Wer weiß, vielleicht gibt es ja ein Neujahrswunder. Wir haben nichts zu verlieren und freuen uns so oder so, denn es ist immer etwas Besonderes gegen Berlin zu spielen.“
Den Rhythmus müssen die Netzhoppers in den kommenden Wochen gezwungenermaßen finden, denn dann stehen jeden Mittwoch und Samstags Spiele auf dem Programm. Dass wieder alle Spieler fit sind, bietet zumindest Grund für vorsichtigen Optimismus..
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