
© Monika Skolimowska/dpa
800 Teilnehmende zogen durch Wedding: Ein Polizist verletzt nach Ausschreitungen bei Palästina-Demo in Berlin
Durch die Eskalation im Nahostkonflikt kehrt auch bei den Demonstrationen in Berlin keine Ruhe ein. Am Samstagabend kam es zu Ausschreitungen in Wedding.
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800 Menschen haben sich am Samstagabend an einer propalästinensischen Demonstration in Berlin-Wedding beteiligt. Dabei kam es laut einem Polizeisprecher auch zu Gewalthandlungen gegen Einsatzkräfte. Teilnehmende sollen Flaschen geworfen sowie anderweitig Widerstand geleistet haben.
Ein Beamter wurde dabei nach Polizeiangaben verletzt. Zu der Demonstration, die von 15.30 Uhr bis 18.30 Uhr unter dem Titel „Solidarität mit Palästina. Stoppt den Genozid. Keine Waffen für Israel“ angemeldet war, erschienen in der Spitze 800 Teilnehmende. Die Veranstalter hatten zuvor mit 700 Menschen gerechnet.
„Die Stimmung unter den Teilnehmenden des Aufzugs war von Beginn an emotional, teils aggressiv. Immer wieder gab es polizeifeindliche und gegen Israel gerichtete, strafbare Parolen und in der Folge freiheitsbeschränkende Maßnahmen“, teilte die Polizei am frühen Nachmittag zu der Versammlung mit.
Nach deren Ende an der Kreuzung Badstraße, Böttgerstraße und Behmstraße um 17.30 liefen laut Polizei rund 200 Teilnehmende geschlossen auf die Gegenfahrbahn der Badstraße, was von Polizeikräften durch Abdrängen sowie Schieben und Drücken in Richtung Gehweg beendet wurde.
In der Folge kam es zu mehreren freiheitsbeschränkenden Maßnahmen. Ingesamt nahm die Polizei 22 Männer und vier Frauen in Zusammenhang mit der Demonstration vorläufig fest und leitete 25 Strafermittlungsverfahren ein, unter anderem wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Bedrohung, Beleidigung, sowie des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen.
Für eine Gegendemonstration zur Unterstützung Israels in der Nähe hatte es am Abend nur 50 angemeldete Teilnehmer gegeben. Am Freitagabend war eine große Gruppe von Randalierern mit propalästinensischen Rufen durch Kreuzberg gezogen und hatte unter anderem auch ein Polizeiauto angegriffen. (Tsp, dpa)
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