
© dpa/Britta Pedersen
Probleme beim Berliner Tiergartentunnel: Sperrungen wohl noch bis Ende der Woche – nur drei Mitarbeiter von sechs ausgebildet
Der Berliner Tiergartentunnel war auch am Mittwoch mehrere Stunden gesperrt – den dritten Tag in Folge. Der Grund: Personalmangel in der Leitstelle. Und das bleibt wohl so.
Stand:
Berlin hat ein neues Problem. Wegen Personalmangels in der Leitstelle der Verkehrsverwaltung war der Tiergartentunnel auch am Mittwoch von 6 Uhr bis etwa 10 Uhr gesperrt. Es war der dritte Tag in Folge. Am Morgen hatte die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) über soziale Medien mitgeteilt, dass die Sperrung wie am Montag und Dienstag voraussichtlich bis 14 Uhr dauern werde. Gegen 10 Uhr teilte die VIZ mit, dass der Tunnel wieder offen ist.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Die Situation dürfte sich auch in den kommenden Tagen nicht verbessern: Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) geht davon aus, dass der Tiergartentunnel noch bis Ende der Woche zeitweise für den Autoverkehr gesperrt wird, berichtet der RBB. Am Dienstagnachmittag hatte die Verkehrsverwaltung noch angekündigt: „Wir versuchen derzeit intensiv, für den Fall weiter andauernder Erkrankung, eine Lösung zu erarbeiten, um eine erneute Schließung abzuwenden.“
Bonde verwies als Grund für die neuerliche Sperrung auf Personalmangel wegen Krankheitsfällen bei der Tunnelüberwachung. „Es ist total misslich, was jetzt gerade passiert“, sagte die CDU-Politikerin. „Ich habe auch heute Morgen direkt nachgefragt: Ist er heute Morgen offen? Nein, er ist nicht offen.“
Nur drei Mitarbeiter von sechs ausgebildet
Hintergrund nach ihren Worten: In einer Übergangsphase bis Jahresende übernimmt Berlin vom Bund zurzeit die Tunnelüberwachung, bei der Mitarbeiter im Schichtdienst über Kameras den Verkehr beobachten und Gefahren schnell erkennen sollen. Sechs Stellen seien dafür vorgesehen, aktuell seien aber erst drei ausgebildet, sagte sie. „Also: Uns fehlen noch drei.“ Zwei befänden sich aber schon in der Ausbildung, das Auswahlverfahren für den sechsten Mitarbeiter laufe.
Eine Künstliche Intelligenz könne den Job nicht kurzfristig übernehmen, betonte Bonde. „Die Gefahrenlage muss immer individuell festgestellt werden, eben mit Kameras. Und das kann die KI noch nicht.“
Wie an den Tagen zuvor war die wichtige Nord-Süd-Verbindung in der Innenstadt am Morgen in beide Richtungen gesperrt worden, weil nach Krankmeldungen nicht genügend Personal für die Überwachung da war. Wie wichtig diese ist, hatte sich erst vergangenen Woche gezeigt. In Richtung Norden war er tagelang nicht zu benutzen. Grund war ein Unfall, bei dem sich ein Lastwagen im Tunnel verkeilt und dabei auch Technik beschädigt hatte.
Ab einer Länge von 400 Meter ist die Überwachung des Tunnels durch eine ständig besetzte Leitstelle erforderlich, so ist es vorgeschrieben. Die Tunnel an den Stadtautobahnen in Berlin sind nicht betroffen, sie werden von einer anderen Leitstelle aus überwacht.
Die BVG stellte die Buslinie M85 zwischen Hauptbahnhof und Potsdamer Platz ein, „aufgrund einer Betriebsstörung“, wie es auf der Internetseite des Unternehmens hieß. Der M41 wurde über Stadtstraßen umgeleitet.
Der Tunnel war nach zehnjähriger Bauzeit im März 2006 eröffnet worden, nach längerer Verzögerung wegen technischer Schwierigkeiten. (mit dpa)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: