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Ein vergangener Al-Quds-Marsch auf dem Berliner Kurfürstendamm.

© imago images / snapshot

Antisemitische Demo: Veranstalter sagen Al-Quds-Kundgebung in Berlin ab

Am 15. April sollte die Demonstration zum sogenannten Al-Quds-Tag auf dem Adenauerplatz stattfinden. Doch wie in den Jahren zuvor meldeten die Initiatoren sie wieder ab.

Eine israelfeindliche Demonstration zum sogenannten Al-Quds-Tag findet in Berlin doch nicht wie geplant statt. Wie die Polizei am Dienstag bestätigte, meldeten die Initiatoren ihre am 15. April geplante „Demonstration anlässlich des Quds-Tags am Adenauerplatz“ wieder ab. 2000 Menschen waren nach Angaben der Polizei von der „Quds AG“, die die Kundgebung anmeldete, erwartet worden.

Dasselbe war bereits in den vergangenen drei Jahren geschehen. Die jährliche Demonstration findet am Ende des Fastenmonats Ramadan statt. Der Al-Quds-Tag wurde 1979 vom iranischen Ajatollah Khomeini nach der islamischen Revolution ausgerufen und richtet sich gegen den Staat Israel. „Al-Quds“ ist der arabische Name für Jerusalem, an diesem Tag ruft das iranische Regime zur Eroberung der Stadt auf.

2020 war der Absage ein deutschlandweites Verbot der islamistischen Terrororganisation Hisbollah vorausgegangen. Die Hisbollah ist mit dem Iran verbündet und wird von ihm unterstützt. Unter den Teilnehmern vergangener Al-Quds-Demonstrationen fanden sich immer wieder Unterstützer der Hisbollah und anderer Terrorgruppen wie Hamas oder PFLP.

Deutschlandweit wurde öfters ein Verbot der Demonstrationen – die auch in anderen Städten stattfinden – diskutiert. Zuletzt erwog das auch Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) im vergangenen März: „Ich möchte nicht, dass solche antisemitischen Veranstaltungen in Berlin stattfinden. Es müssen alle rechtsstaatlichen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um so etwas in unserer Stadt unmöglich zu machen.“

Jährlich finden an dem Tag eine Vielzahl an Gegendemonstrationen statt. Wie die Polizei bestätigte, war dies auch in diesem Jahr der Fall. Eine Kundgebung mit dem Titel „Kein Antisemitismus in Berlin. Protest gegen den Quds-Marsch durch die Hauptstadt“ war zeitgleich zur abgemeldeten Demonstration am George-Grosz-Platz, unweit des Adenauerplatzes, geplant.

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