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Erneut wurde die Programmschänke "Bajszel" in Neukölln Opfer von antisemitischen Farbschmierereien, darunter Hassbotschaften und ein Hamas-Dreieck.Credits: Bajszel

© Bajszel

Antisemitische Schmierereien an Neuköllner Kneipe : Unbekannte hinterlassen erneut Hassbotschaften und Hamas-Dreieck

Erneut ist die Neuköllner Programmschänke „Bajszel“ Opfer von antisemitischen Anfeindungen geworden. Hassbotschaften und ein Hamas-Dreieck wurden an die Hausfassade geschmiert.

Stand:

Erneut ist die Programmschänke „Bajszel“ in Neukölln mit Hassbotschaften und Bedrohungen beschmiert worden. Wie ein Polizeisprecher dem Tagesspiegel am Mittwochmittag mitteilte, sei die Hausfassade der Einrichtungen mit einem Hamas-Dreieck und diversen antisemitischen Parolen beschmiert worden. Laut den Betreibern sollen Unbekannte die Schmiererei in der Nacht von Sonntag auf Montag hinterlassen haben.

Darunter ein glorifizierender Schriftzug der Qassam-Brigaden („Glory to al Qassam“), die verantwortlich sind für den Terrorangriff auf Israel im vergangenen Oktober. Außerdem hinterließen die Unbekannten die verbotene Parole „From the river to the sea, palestine will be free“ sowie weitere israelfeindliche Botschaften.

Hassbotschaften und Hamas-Dreiecke: Erneut wurde die Programmschänke „Bajszel“ in Neukölln Opfer von antisemitischen Schmierereien.

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Eine Mitarbeiterin hatte die Schmierereien am Dienstag gegen 15.50 Uhr entdeckt und die Polizei verständigt. Aufgrund des politischen Inhalts hat der Polizeiliche Staatschutz die Ermittlungen übernommen.

Solidaritätsbekundung auf Instagram

Auf Instagram ist am Mittwoch eine Solidaritätsbekundung mit dem Kneipenkollektiv, das bereits mehrere Male Ziel antisemitischer Attacken geworden ist, gepostet worden. Darin heißt es unter anderem: „Das ‚Bajszel‘ mit seinen sehr wichtigen und vielfältigen Bildungs- und Diskussionsformaten muss unbedingt geschützt werden! Wir solidarisieren uns mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ‚Bajszel‘!“ Unterzeichnet haben den Post unter anderem die Deutsch-Israelische Gesellschaft und das Mideast Freedom Forum Berlin.

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Erst im Mai dieses Jahres waren rote Dreiecke an die Fensterscheibe des Lokals geklebt worden. Auf diese Art kennzeichnet die islamistische Terrororganisation Hamas ihre vermeintlichen Feinde und potenzielle Anschlagsziele. Damals sagte eine der Betreiberinnen dem Tagesspiegel, man wolle sich von den Angriffen nicht einschüchtern lassen: „Unsere Meinung zu dem, was in Israel und Gaza passiert, sollte eigentlich egal sein. Es geht um das, was auf Berlins Straßen passiert – und hier werden die Räume für jüdische Menschen gerade immer kleiner.“

In der Kneipe finden regelmäßig Veranstaltungen zu verschiedenen Themen statt. In der öffentlichen Wahrnehmung werde die Kneipe aktuell sehr auf das Engagement gegen Antisemitismus reduziert, sagt eine der Betreiberinnen dem Tagesspiegel im Mai am Telefon.

„Unsere Bar ist ein öffentlicher Diskussionsraum, gerade bei Veranstaltungen darf auch kontrovers diskutiert werden“, sagte sie. „Leider mussten wir dabei feststellen, dass ein Teil der sich selbst als propalästinensisch bezeichnenden Bewegung immer mehr als autoritärer Mob auftritt. Dann muss man dem auch so begegnen, da bleibt kein Raum für Diskussionen mehr.“

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