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Fußballgucken schafft ein Gemeinschaftsgefühl, das will die Politik unterstützen.

© Bernd von Jutrczenka/dpa

Fußball-Europameisterschaft: Bei der EM darf's laut werden nach 22 Uhr

Es darf wieder lauter werden, wenn Deutschland spielt. Zur EM in Frankreich erlaubt Bundesumweltministerin Hendricks wieder Ausnahmeregelungen vom Lärmschutz.

Fußball gucken in der Öffentlichkeit genießt seit der WM 2006 höchsten staatlichen Schutz. Damit das Public Viewing auch bei der Europameisterschaft im Sommer nicht durch Lärmschutzklagen ballspielfeindlicher Anwohner beeinträchtigt wird, hat Bundesumwelministerin Barbara Hendricks (SPD) eine Rechtsverordnung für Ausnahmeregelungen vom Lärmschutz auf den gesetzgeberischen Weg geschickt. Fußballspiele, die nach 20 Uhr beginnen, können dann im Freien verfolgt werden, wenn die Kommunen - im Falle Berlins die Bezirke – bei der Abwägung zwischen Nachtruhe und Fußballtaumel zugunsten der Fans entscheiden.

Bezirke müssen trotzdem im Einzelfall entscheiden

Allerdings heißt das nicht, dass jedes x-beliebige Gruppenspiel auf dem Bürgersteig bejubelt werden darf. „Hierbei berücksichtigen die Kommunen etwa das Publikumsinteresse und die Bedeutung des Spiels für den Turnierverlauf, die Abstände zu Wohnbebauung und schutzbedürftigen Einrichtungen, die Sensibilität des Umfelds, Maßnahmen zur Lärmminderung sowie Umfang, Anzahl und Aufeinanderfolge der zugelassenen Ausnahmen.“ Das klingt nach einer wirklich komplexen Interessensabwägung. Die Mitarbeiter der Umweltämter sollten über die Lage im Weltfußball zumindest in groben Zügen Bescheid wissen.

Bei der WM 2014 gab es Ärger

2014, bei der WM in Brasilien, gab es trotzdem Ärger, weil Stadtrat Oliver Schworck (SPD) aus Tempelhof-Schöneberg dem Ellington-Hotel untersagte, ab 21 Uhr im Innenhof das Spiel Deutschland gegen Ghana zu zeigen. Dafür wurde er von der Opposition als „Spielverderber“ gehänselt. Viele Gastwirte verzichteten einfach auf die Beantragung einer Sondergenehmigung, weil ihnen das bürokratische Verfahren zu aufwendig erschien. Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg erteilte pauschal eine Erlaubnis für Spielegucken im Freien – aus dem gleichen Grund.

Anpfiff ist um 15 Uhr, 18 Uhr und 21 Uhr

Die Spiele der EM in Frankreich finden vom 10. Juni bis 10. Juli statt und werden nicht so spät nach mitteleuropäischer Sommerzeit angepfiffen wie noch vor zwei Jahren bei der Fußball-WM in Brasilien. Dort rollte der Ball oft erst nach Mitternacht, meistens nach 22 Uhr. Die Anstoßzeiten der Fußball-EM 2016 sind laut Plan 15 Uhr, 18 Uhr und 21 Uhr.

Die deutsche Nationalmannschaft spielt in der Vorrunde gegen die Ukraine (21 Uhr; 12 Juni), gegen Polen (21 Uhr, 16. Juni) und gegen Nordirland (18 Uhr, 21 Juni).

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