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Mario Czaja (CDU), ehemaliger Berliner Senator für Gesundheit und Soziales, aufgenommen bei einer Pressekonferenz mit Ex-Unionsfraktionschef Merz. Merz schlug vor, bei seiner Wahl Mario Czaja zum Generalsekretär zu machen.

© Michael Kappeler/ dpa

Mario Czaja im Team von Friedrich Merz: Berliner Ex-Senator könnte Generalsekretär der Bundes-CDU werden

Czaja soll CDU-Generalsekretär werden, wenn Merz den Parteivorsitz erobert, denn: Czaja könne Kampagnen führen. Warum der Schritt doch überrascht.

Der Berliner Bundestagsabgeordnete und frühere Sozialsenator Mario Czaja ist von Friedrich Merz als möglicher CDU-Generalsekretär vorgestellt worden. Das sagte Merz am Dienstag bei seiner Vorstellung als Kandidat für den Parteivorsitz der Union in Berlin. Czaja war von 2011 bis 2016 Senator für Gesundheit und Soziales, heute ist er Präsident des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Berlin.

"Er hat gezeigt, dass er Kampagne kann", sagte Merz bei der Vorstellung des 46 Jahre alten Czaja. Der hatte in seinem Wahlkreis im südlichen Marzahn-Hellersdorf 2016 das beste Erststimmenergebnis in Berlin geholt. Und 2021 bei der Bundestagswahl überraschend deutlich der Linken-Ikone Petra Pau das Direktmandat für den Gesamtbezirk entrissen. Marzahn-Hellersdorf ist seit der Wende eine der Linken-Hochburgen.

Czaja selbst stammt aus Mahlsdorf, im fast dörflichen Süden des sonst von Plattenbau dominierten Bezirks. In seinem Wahlkampf setzte er gezielt auf sozialpolitische, oft lokale Themen. Czaja thematisierte die fehlenden Arztpraxen, Kitas und Schulen vor Ort und betonte so stets die "soziale Seite" der CDU. So sprach sich der studierte Betriebswirt zwar gegen Enteignungen aus, aber für mehr Genossenschaften als "sozialste Form des Wohnens".

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Um seinen Wahlkreis gegen den Trend und die meisten der üblichen Prognosen zu gewinnen, setzte der ehrgeizige Christdemokrat alles auf eine Karte: Er stellte sich öffentlich gegen CDU-Landeschef Kai Wegner, warf ihm eine Nähe zum ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen vor, der auch in der CDU vielen als Persona non Grata gilt.

Allerdings trat Czaja in den letzten Jahren als Unterstützer von Jens Spahn, dem Noch-Gesundheitsminister auf. Zuletzt sprach er sich deutlich für die Spitzenkandidatur des NRW-Landeschefs Armin Laschet im Bund aus. Die CDU müsse sich, so Czaja, als "liberale Großstadtpartei" etablieren. Bei der Nominierung der Berliner CDU-Landesliste zur Bundestagswahl wurde Czaja mit diesem Kurs nur für einen aussichtslosen Platz berücksichtigt, die Spitze der Berliner CDU stand da schon zu Friedrich Merz.

Seit 1993 ist Czaja in der Berliner Kommunalpolitik aktiv, gewann 1999 in Mahlsdorf das Direktmandat für das Abgeordnetenhaus. Czaja war dann fast zehn Jahre gesundheitspolitischer Sprecher seiner Fraktion, danach der Fachsenator. Von 2017 bis 2020 war Czaja neben seinem Mandat noch Geschäftsführer einer Beratungsfirma im Gesundheitswesen. Er ist verheiratet und hat eine Tochter.

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