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Die Raupen des Eichenprozessionsspinners sind für Menschen gefährlich (Archivbild)

© Philipp Schulze/dpa

Berliner Kita wegen giftiger Raupe geschlossen : Eichenprozessionsspinner breitet sich aus

Atemnot, Juckreiz, Verbrennungen: Die Raupen des Eichenprozessionsspinner werden zur Plage in Berlin. Eine Kita muss vorübergehend schließen. Auch ein Strandbad ist betroffen.

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In Berlin weitet sich der Befall des Eichenprozessionsspinners aus. Nun folgen für mehrere Bewohner in Charlottenburg erste Konsequenzen. Die Kita „Erlebniswald“ in der Jungfernheide bleibt ab Montag für mindestens zwei Wochen zu, das ansässige Strandbad hat bereits geschlossen und soll erste Grünflächen provisorisch abgebrannt haben, berichtet eine Kitaleiterin aus dem Bezirk.

Die Raupen besitzen Brennhaar, die innen hohl sind und leicht brechen. Sie setzen dann ein Nesselgift frei, das bei direktem Hautkontakt Rötungen oder gar eine Dermatitis auslösen kann. Häuten sich die Tiere, bleiben die Reste in den Gespinsten – die Konzentration an Brennhaaren ist dann oft enorm. Die „Nester“ eine Gefahrenquelle, für deren Beseitigung in der Regel Fachfirmen anrücken.

Ein Mitarbeiter des Strandbads widersprach der Aussage, dass Wiesen auf dem Gelände des Strandbads vorsorglich abgebrannt wurden. Mehr wolle er dazu nichts sagen. Aktuell teilen die Betreiber auf ihrer Webseite mit, dass das Bad am kommenden Wochenende wieder öffnen könne. Die Raupen und Gespinstnester des Eichenprozessionsspinners seien dementsprechend „so effektiv wie möglich von den Bäumen im Einzugsbereich des Strandbades entfernt“ worden.

Strandbad schloss nach Bekanntwerden des ersten Vorfalls

Erstmalig habe das Bad am 16. Juni von dem Befall erfahren, als sich jemand an den Brennhaaren des Insekts verletzte. Nach Bekanntwerden des Vorfalls hatte der Betrieb seine Türen bis auf Weiteres geschlossen.

Die Kita Erlebniswald in der Jungfernheide werde ihr Personal sowie die Kinder in den kommenden zwei Wochen auf umliegende Einrichtungen umverteilen. Die Kitaleitung ergreift nach eigener Aussage auch weitere Maßnahmen: Die Oberflächen sollen gründlich gesäubert werden, Raupen würden abgesaugt und eventuell erhalte die Kita wegen des großflächigen Befalls der Raupe neue Bodenbeläge.

Bezirke ergreifen Maßnahmen gegen giftige Raupen

Außerdem erstellt der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf derzeit einen Krisenplan zur Bekämpfung der Plage. Spezialfirmen seien bereits beauftragt worden.

Mehrere Bezirke warnen derzeit aufgrund des Befalls der haarigen Raupen vor dem Besuch ihrer Parks. Die bis zu drei Zentimeter langen Raupe des Eichenprozessionsspinners sind braun-gelb oder grau-schwarz, ihre Nester erreichen die Größe eines Fußballs. Die Haare der Jungtiere können leicht brechen und vom Wind über weite Strecken verbreitet werden.

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