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19.10.2023, Berlin: Teilnehmer einer verbotenen Pro-Palästina-Demonstration zünden im Bezirk Neukölln Pyrotechnik. Foto: Schreiner/Käuler/TNN/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Schreiner

Radikale mobilisieren mit Fake News in Neukölln: Kein Todesfall nach Anti-Israel-Demo

In den sozialen Medien wurde nach der Anti-Isreal-Demo in Neukölln ein Gerücht verbreitet, wonach ein 13-Jähriger nach einem Polizeieinsatz gestorben sei. „Das ist ein Fake“, stellt die Polizei klar.

Nach den anti-israelischen Protesten und Ausschreitungen am Mittwochabend in Neukölln versuchen verschiedene Gruppen die Stimmung aufzuheizen – und verbreiten dafür Fake News. Und zwar so, wie es auch palästinensische Gruppen und Terrororganisationen wie die Hamas im Nahost-Konflikt tun. Demnach soll ein 13-Jähriger von der Polizei angegriffen worden und verstorben sein. Selbst ein Influencer mit 86.000 Fans bei Instagram verbreitete das Gerücht.

Auf Videos ist zu sehen, wie andere Demonstranten in Neukölln bereits gemutmaßt haben, der Junge sei tot, weil er auf dem Boden lag. Einer schrie die Polizisten an: „Wenn ihr ihn umgebracht habt, ich schwöre bei Gott, wir attackieren euch alle.“

Die Berliner Polizei sah sich gezwungen, darauf zu reagieren. Das Gerücht kursiere „auf verschiedenen Social-Media-Kanälen“, teilte die Polizei am Donnerstag auf der Internetplattform X, früher Twitter, mit. „Das ist ein Fake“, hieß es in dem Beitrag.

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Tatsächlich ist der Junge laut Berliner Feuerwehr 16 Jahre alt und war zu keiner Zeit in Lebensgefahr. Festgenommen worden war er, weil er Steine auf Polizisten geworfen haben soll. Dabei soll er obendrein Widerstand geleistet haben. Kurz vor 22 Uhr traf ein von der Polizei alarmierter Rettungswagen ein, ein Notarzt war nicht nötig. Der Junge sei leicht benommen gewesen, sei im Krankenhaus von allein ins Behandlungszimmer gelaufen.

Die Polizei erklärte, Beamte seien in Neukölln im Einsatz gewesen, mit Steinen, Feuerwerk und brennbaren Flüssigkeiten angegriffen worden, bei der Festnahme von Verdächtigen sei es auch zu Widerstand und körperlicher Gewalt gekommen. „Niemand ist deshalb gestern verstorben“, erklärte die Polizei. „Wir wissen, dass momentan viele Menschen emotionalisiert sind. Aber Fake News sind gefährlich – und führen im schlimmsten Fall zu Gewalt.“

Erst später am Donnerstag postete der Influencer, dass der Junge aus dem Video doch nicht in Lebensgefahr sei. Er habe die Informationen von vermeintlichen Bekannten des Jungen bekommen. Er wolle künftig seine Quelle besser prüfen.

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