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Berliner Schulen werden immer weiter geöffnet - unterstützt durch eine Teststrategie.

© Jörg Carstensen/dpa

Coronaverlauf an 24 Schulen wird getestet: Berliner Senat will Klarheit über Infektionsgeschehen

Lehrer und Betreuer sollen sich künftig auch ohne starke Symptome untersuchen lassen können. Langzeitstudie der Charité geplant.

Die Weichen stehen auf Öffnung in Kitas und Schulen: Das wurde im letzten Jugend- und Bildungsausschuss des Abgeordnetenhauses vor der Sommerpause am Donnerstag klar. Um größere Risiken zu vermeiden soll die Öffnung aber durch eine neue „Teststrategie“ in Zusammenarbeit mit der Charité flankiert werden. Dies kündigte Bildungsstaatssekretärin Beate Stoffers (SPD) im Ausschuss an.

Zur neuen „Strategie“ gehört, dass sich das gesamte Schulpersonal an acht verschiedenen Orten in der Stadt auf Corona testen lassen kann. Dazu müsse man „keine schweren Symptome“ haben.

Auch wer sich „Sorgen macht“ – etwa weil mehrere Schüler Erkältungssymptome zeigen – , könne sich Klarheit verschaffen. Die näheren Bedingungen sollen demnächst in einem Rundschreiben erläutert werden.

Zudem werden pro Bezirk zwei Schulen mit je zwei Klassen für ein Jahr in eine Langzeitstudie der Charité einbezogen. Unabhängig davon sollen 24 weitere Schulen noch vor Ferienbeginn durchgetestet werden, „um zu sehen, wie sich das Infektionsgeschehen ändert“.

Eltern könnten bei Kitaöffnungen aushelfen

Angesichts der Tatsache, dass die Schulen am 25. Juni wie berichtet für die reguläre Ferienbetreuung öffnen und dass sich immer mehr Fachleute für eine weitgehende Öffnung aussprechen, wollte die FDP-Fraktion wissen, warum die Familien bis zum 20. Juli warten müssen, bis in den Kitas alle Altersgruppen betreut werden können.

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Jugend-Staatssekretärin Sigrid Klebba (SPD) verwies auf die Personalknappheit: Zurzeit seien nur 80 Prozent der Erzieherkräfte verfügbar. Sie würden infolge der Abstandsregeln gebraucht, um aktuell 40 Prozent der Kinder zu betreuen.

Wenn man trotz der Eindämmungsverordnung mehr Kinder versorgen wolle, könne man aber versuchen, „Nichtfachkräfte“ wie Eltern, hinzuzuziehen. Die könnten dann zusammen mit Erziehern auch in Räume von Familienzentren oder Kirchengemeinden ausweichen, um die Abstandsregeln zu wahren, nannte Klebba als Beispiele.

Die Staatssekretätin räumte ein, dass es zurzeit eine „deutliche Kontroverse“ in Bezug auf die Rolle von Kindern im Infektionsgeschehen gebe. Noch sei diese Kontroverse aber nicht entschieden. Damit mehr gelockert werden könne, sei die Testung wichtig, betonte sie.

Wie berichtet, hat Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) inzwischen eine Attestpflicht eingeführt: Lehrer über 60 und Schwangere dürfen nicht mehr ohne Nachweis einer besonderen Gefährdung zu Hause bleiben.

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