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Nicola Böcker-Giannini bildet seit 2024 zusammen mit Martin Hikel die Doppelspitze der Berliner SPD. (Archivbild)

© Carsten Koall/dpa

Berliner SPD schwächt weiter ihre Spitze: Parteichefin Böcker-Giannini ohne Listenplatz für die Wahl 2026

Nach dem Hikel-Eklat trifft es nun auch Nicola Böcker-Giannini: Die SPD schwächt ihre eigene Spitze – zehn Monate vor der wichtigen Berlin-Wahl.

Stand:

Die Berliner SPD-Co-Vorsitzende Nicola Böcker-Giannini hat keinen Listenplatz für die Wahl zum Abgeordnetenhaus 2026 bekommen.

Nach Hikel auch Böcker-Giannini geschwächt

Beim Kreisparteitag der Reinickendorfer SPD unterlag sie in einer Kampfkandidatur um (den sowieso schon eher unsicheren) Listenplatz 3 gegen Laurence Stroedter. 17 zu 49 Stimmen. Böcker-Giannini tritt damit nur als Direktkandidatin für den Wahlkreis 3 (Heiligensee) an. Dort ist sie schon 2023 erfolglos gegen die CDU angetreten (22 zu 44%). Auf Listenplatz 1 wurde die Abgeordnete Bettina König und auf Listenplatz 2 der Abgeordnete Sven Meyer gewählt. Beides erwartungsgemäß mit großen Mehrheiten.

Laurence Stroedter ist die Tochter von Ex-Kreischef Jörg Stroedter (aktuell stellvertretender SPD-Fraktionschef im Abgeordnetenhaus sowie Lebenspartner von Innensenatorin Iris Spranger), der nach 20 Jahren nicht wieder bei der Wahl antritt.

Doppelspitze amtiert seit 2024 

Zwei Wochen nach dem Eklat um Martin Hikel in Neukölln wurde damit auch die zweite SPD-Landesvorsitzende von ihrer Partei geschwächt. Der Bezirksbürgermeister war damals bei einer Wahlversammlung der SPD Neukölln mit lediglich 68,5 Prozent erneut für den Posten nominiert worden. Er hatte daraufhin überraschend angekündigt, dass er bei der Wahl 2026 nicht mehr für das Amt kandidiert. Das Ergebnis gebe ihm zu wenig Rückenwind für die Wahl, argumentierte er.

Hikel und Böcker-Giannini bilden seit 2024 die Doppelspitze der Berliner SPD. Zehn Monate vor der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus und den Bezirksparlamenten am 20. September 2026 dürfte der Umgang mit den beiden Parteivorsitzenden kein gutes Licht auf die Partei werfen. 

Das Berliner Landesparlament umfasst laut Verfassung mindestens 130 Abgeordnete. 78 davon werden direkt in den Wahlkreisen gewählt, die übrigen – je nach Partei – über Bezirks- oder Landeslisten. Bei der SPD gibt es Bezirkslisten. (mit dpa)

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