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Berlin Charlottenburg, Schlosspark-Klinik.

© imago images/Jürgen Ritter

Alexianer vor Übernahme der Berliner Schlosspark-Klinik: Zwei Bereiche gerettet – Angestellte in Sorge

Katholisches Gesundheitsunternehmen übernimmt Fachbereiche der insolventen Klinik. Viele Beschäftigte stehen dennoch vor der Kündigung. So geht es weiter.

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Es zeichnet sich eine Teil-Lösung für die insolvente Schlosspark-Klinik in Berlin-Charlottenburg ab. Wie der bisherige Betreiber am Mittwoch mitteilte, plant das katholische Gesundheitsunternehmen Alexianer, zwei Fachbereiche der Klinik zu übernehmen.

So sollen die Neurologie und die Psychiatrie im ersten Quartal 2026 an das St. Gertrauden-Krankenhaus übergehen. Die Alexianer hatten die Mehrheit an der Wilmersdorfer Klinik Anfang dieses Jahres übernommen. Während die Psychiatrie bis Ende 2027 am bisherigen Standort bleiben soll, werde die Neurologie ab 2026 an das Gertrauden-Krankenhaus verlegt.

Die übrigen Fachbereiche der Schlosspark-Klinik stehen hingegen vor dem Aus. Auf Nachfrage teilt eine Sprecherin des bisherigen Betreibers mit, man prüfe derzeit verschiedene Optionen. Für Mitarbeitende in der Pflege und in spezialisierten Funktionsdiensten werde eine Übernahme angestrebt. Parallel erarbeiteten Geschäftsführung und Betriebsrat einen Sozialplan, der jene Beschäftigten absichern soll, für die es keine Perspektive im neuen Unternehmen oder dem anderen Park-Klinikum in Pankow gebe.

Alter und neue Eigentümer zufrieden

Gunnar Pietzner, Geschäftsführer der Schlosspark-Klinik, bewertet die Verkaufspläne dennoch als Erfolg: „Die Gespräche mit den Alexianern über die Übernahme ausgewählter Versorgungsbereiche sind weit fortgeschritten. Mit den Alexianern zusammen können wir vielen Mitarbeitenden die bestmögliche und vor allem langfristige Perspektive in dieser Situation bieten.“

Thomas Wüstner, Verbundgeschäftsführer der Alexianer, lässt mitteilen: „Die Zusammenführung der medizinischen Angebote in unserem Haus stellt die Versorgung der Patientinnen und Patienten in der Region sicher – insbesondere im Bereich Neurologie und Psychiatrie. Durch die räumliche Nähe erhalten wir kurze Wege und schnelle Hilfen für Menschen in Krisensituationen.“

Die Schlosspark-Klinik ist eine von zwei Park-Kliniken. Auch das Schwesterhaus in Pankow kämpft mit Überschuldung. Im Oktober hatte es ein vorläufiges Eigenverwaltungsverfahren beantragt. Erst vor wenigen Tagen musste das Jüdische Krankenhaus denselben Schritt gehen. Bundesweit stehen Krankenhäuser unter Druck: Ihre Einnahmen stagnieren, während Personal-, Energie- und Sachkosten steigen. Die ursprünglich von Karl Lauterbach (SPD) geplante Krankenhausreform sorgt zusätzlich für Unsicherheit.

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