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Anschlag auf ThyssenKrupp in Berlin: Anonymes Bekennerschreiben begründet Tat mit Gaza-Krieg

Am Montagfrüh brannten Fahrzeuge auf dem Firmengelände von ThyssenKrupp Plastics. In einem anonymen Schreiben wird der Konzern mit dem Gaza-Krieg in Verbindung gebracht.

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Nach dem Brandanschlag auf das Firmengelände von ThyssenKrupp Plastics in Berlin-Tempelhof hat sich ein anonymer Autor auf der Plattform Indymedia zu den angeblichen Hintergründen der Tat geäußert. Demnach richte sich der Anschlag gegen ThyssenKrupp als Rüstungsunternehmen, das eng mit israelischen Rüstungsfirmen zusammenarbeite.

„Der Genozid in Gaza zeigt die Realität der KI-basierten Militärtechnologien: zehntausende tote, verletzte, traumatisierte und verstümmelte Zivilist*innen und Kinder. ThyssenKrupp profitiert von diesem Genozid und anderen Kriegen“, heißt es in dem Artikel.

Ob der Verfasser zur Gruppe gehört, die den Anschlag verübt hat, ist unklar. Die Polizei hat sich bislang noch nicht zu den möglichen Hintergründen des Anschlags geäußert. Die Ermittlungen hat der polizeiliche Staatsschutz übernommen, der sich mit politischen Straftaten befasst.

Täter offenbar aus linksextremer Szene

In der Nacht zu Montag waren auf dem Firmengelände des Unternehmens in der Ullsteinstraße zwei Transporter und mehrere Lagerboxen angezündet worden. Die Höhe des Schadens ist unklar. Die Täter – die dem Schreiben nach zu urteilen wohl aus der linksextremen Szene stammen – trafen mit dem Anschlag allerdings andere Unternehmen als ThyssenKrupp.

Es handelt sich um Lkw unserer Logistik-Partner. Auch das Grundstück ist nur angemietet.

Sprecherin der Konzerntochter ThyssenKrupp Materials Service

„Es handelt sich um Lkw unserer Logistik-Partner“, sagte eine Sprecherin von Thyssen-Krupp Materials Services, zu dem die Konzerntochter ThyssenKrupp Plastics gehört. Auch das Grundstück sei nur angemietet, „das gehört uns nicht“.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Stahlkonzern in Berlin zum Anschlagsziel wurde. Im Januar 2020 gingen in mehreren Stadtteilen Firmenautos von ThyssenKrupp in Flammen auf. Auch damals gab es ein anonymes Schreiben, in dem die Anschläge mit Rüstungsaktivitäten des Konzerns begründet wurden.

Die Firma ThyssenKrupp Plastics handelt mit Kunststoffteilen für die Bauindustrie, hat mit der Rüstungssparte des Konzerns nichts zu tun. In dem anonymen Schreiben wird denn auch die Konzerntochter ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) hervorgehoben, die in Kiel U-Boote und Schiffe für die Marine baut.

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