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BER braucht weniger frisches Geld: Flughafen-Eigner können sich 160 Millionen Euro sparen
Der Hauptstadt-Flughafen meldet den Abschluss eines neuen Kreditpakets über 1,2 Milliarden Euro. Demnach kann die letzte Kapitalspritze durch die drei Gesellschafter deutlich niedriger ausfallen als bislang geplant.
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Die Flughafen-Gesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) hat sich einen neuen Kreditrahmen über 1,2 Milliarden Euro bei einem Konsortium von zwölf Banken gesichert. Dieses „Refinanzierungspaket“ zur Ablösung von Altschulden aus der Bauphase ist an eine Erhöhung des Eigenkapitals geknüpft.
Diese Erhöhung kann nach Angaben der FBB aber deutlich niedriger ausfallen als bislang geplant. Statt 660 Millionen Euro zusätzlicher Steuermittel aus den Haushalten des Bundes und der Länder Berlin und Brandenburg reicht den Banken offenbar ein Zuschuss von maximal 500 Millionen Euro. Die neuen Kredite müssen nicht mehr von den Gesellschaftern verbürgt werden.
Das Refinanzierungspaket ist ein wichtiger Meilenstein für den BER.
Aletta von Massenbach, BER-Geschäftsführerin
„Das Refinanzierungspaket ist ein wichtiger Meilenstein für den BER“, sagt Aletta von Massenbach, Vorsitzende der Geschäftsführung der Flughafen Berlin-Brandenburg GmbH. „Die Refinanzierung der Altkredite aus eigener Kraft ist ein gemeinsamer Erfolg, getragen von wirtschaftlicher Disziplin und der gestärkten Reputation unseres Unternehmens.“
Auch wenn es immer wieder Kritik an der schwachen Auslastung des Flughafens gibt, steigen die operativen Einnahmen stetig an und haben das Bankenkonsortium zu einer positiven Einschätzung der weiteren Aussichten veranlasst. Dazu könnte auch die von der Bundesregierung angekündigte Senkung der Luftverkehrssteuer beigetragen haben.
Die Steuer, von Fluggesellschaften und der Flughafen-Chefin mehrfach kritisiert, war von der Ampel-Regierung 2024 relativ deutlich angehoben worden. Die für den BER wichtige Billigfluggesellschaft Ryanair hatte mit Verweis auf die Steuer ihre Passagier-Kapazitäten in Schönefeld mehrfach gekappt.
Der FBB-Geschäftsbericht für 2024 weist insgesamt 3,4 Milliarden Euro Verbindlichkeiten für die Flughafen-Gesellschaft aus. Im vorigen Jahr konnte der Willy-Brandt-Airport mit 25,5 Millionen abgefertigten Passagieren – zehn Prozent mehr als 2023 – den Umsatz auf 645 Millionen Euro und den operativen Gewinn auf 152,3 Millionen Euro steigern.
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