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Ein Elektriker montiert einen digitalen Stromzähler mit einem Smart-Meter-Gateway zur Datenübertragung.

© dpa/Markus Scholz

Berlin will effizienter haushalten: 4800 „Smart Meter“ für Schulen, Rathäuser, Ampeln

Seit diesem Jahr gibt es eine Smart-Meter-Pflicht unter anderem für Haushalte mit einem Jahresverbrauch von mehr als 6000 Kilowattstunden. Das Land Berlin will mit gutem Beispiel vorangehen.

Stand:

Die Liegenschaften der Hauptstadt verbrauchen nach Angaben der Wirtschaftsverwaltung immer weniger Strom, Gas und Fernwärme. Insgesamt ist der Verbrauch von 2871 Gigawattstunden im Jahr 2021 auf 2533 Gigawattstunden im Jahr 2023 gesunken. Das mag vor allem daran liegen, dass die Landesbediensteten dazu angehalten wurden, die Heizung auch mal herunterzudrehen. Sparen war politisch: Das billige Gas aus Russland floss nach dem Angriff auf die Ukraine kaum noch.

Jetzt will das Land weitersparen. Dazu soll der städtische Netzbetreiber Stromnetz Berlin bis Ende des Jahres alle Landesliegenschaften mit intelligenten Stromzählern ausstatten. Ziel ist, 4800 Stück in Schulen, Sportplätzen, Ampelanlagen und Rathäusern einzubauen. 1000 der alten, schwarzen Kästen mit „Ferraris-Zähler“ sind laut dem Betreiber bereits mit den sogenannten Smart Metern ausgewechselt worden.

Jede nicht verbrauchte Kilowattstunde Strom durch smartes Energiemanagement spart uns Geld, reduziert Emissionen und schützt so das Klima. Die digitalen Stromzähler ermöglichen es uns, Energiesparpotenziale in unseren Immobilien nahezu in Echtzeit zu erkennen und zu heben.

Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD)

Diese können einiges mehr als die analogen Vorgänger: Automatisch melden sie im Viertelstundentakt den Stromverbrauch und liefern so jede Menge Daten. Das Land hofft so, „Stromfresser“ zu finden und dann gezielt auszumerzen, zum Beispiel, indem man Elektrogeräte austauscht. Denn Smart Meter zeigen, wann, wo und wie viel Strom in einem Gebäude verbraucht wird.

Giffey spielte Monteurin

Die große Umrüstung haben Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) und der Geschäftsführer von Stromnetz Berlin, Erik Landeck, am Mittwoch in einem Schöneberger Seniorenclub symbolisch eingeläutet. Dort schlüpfte die Senatorin in die Rolle einer Monteurin und half, eines der intelligenten Messsysteme einzubauen.

Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey und Stromnetz-Berlin-Zählermonteurin Maike Siemon (rechts) haben gemeinsam einen Smart Meter eingebaut.

© Stromnetz Berlin/Stage View – Pedro Becerra

Giffey sagte, das 4800er-Ziel sei ein „echter Fortschritt“: „Jede nicht verbrauchte Kilowattstunde Strom durch smartes Energiemanagement spart uns Geld, reduziert Emissionen und schützt so das Klima. Die digitalen Stromzähler ermöglichen es uns, Energiesparpotenziale in unseren Immobilien nahezu in Echtzeit zu erkennen und zu heben.“

Seit Anfang des Jahres ist der Einbau von Smart Metern für bestimmte Haushalte Pflicht. Dazu zählen Kund:innen mit einem hohen Stromverbrauch von über 6000 Kilowattstunden im Jahr, Haushalte, die Energieanlagen wie Photovoltaik mit mehr als sieben Kilowatt Leistung besitzen, sowie solche mit einer steuerbaren Verbrauchseinrichtung, etwa einer Wärmepumpe.

Die analogen Stromzähler mit Drehscheibe sollen bis 2032 in allen deutschen Haushalten ausgetauscht werden.

© dpa/Uli Deck

Wer sich noch kein intelligentes Messsystem anschaffen muss, der wird in den kommenden Jahren eine sogenannte moderne Messeinrichtung erhalten. Diese Geräte sollen die alten Zähler ablösen und den Stromverbrauch digital messen. Im Gegensatz zu Smart Metern können sie die Daten allerdings nicht automatisch an den Stromanbieter schicken. Die über den Jahreswechsel umherstreifenden Zählerableser:innen werden auf absehbare Zeit also noch nicht arbeitslos werden.

Stromnetz Berlin hat nach eigenen Angaben Ende 2024 den 50.000sten Smart Meter in Berlin installiert. 2025 sollen 27.500 weitere Geräte hinzukommen, heißt es. Insgesamt gibt es in der Stadt rund 2,4 Millionen Stromzähler. Eine Million davon sind digitale Zähler (moderne Messeinrichtung), der Rest entfällt auf die genannten Smart Meter und etwa 1,35 Millionen alte Zähler mit Drehscheibe.

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