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Berliner Degewo warnt vor Betrügern: Falsche Wohnungsvermittler verlangen hohe Provisionen
Die Wohnungsbaugesellschaft hat gegenwärtig viele Neubauwohnungen im Angebot. Kriminelle versuchen, Mietinteressenten abzuzocken.
Stand:
Die städtische Wohnungsbaugesellschaft Degewo hat Anzeige gegen betrügerische Wohnungsvermittler erstattet. „Diese unautorisierten Vermittler verlangen bis zu 13.000 Euro Provision für Wohnungen, die sie nicht anbieten können, weil sie nicht von degewo dazu beauftragt wurden“, teilt das Unternehmen am Montag mit.
Bei den angebotenen Wohnungen ging es laut Degewo um frisch errichtete Neubauten am Eisenhutweg in Treptow und am Halleschen Ufer in Friedrichshain-Kreuzberg. In beiden Quartieren baut das landeseigene Unternehmen jeweils mehrere hundert Wohnungen, viele davon mit öffentlicher Förderung.
„Die betroffenen Neubauprojekte sind ausschließlich über die offiziellen Kanäle von Degewo verfügbar und werden nicht über Drittanbieter vermittelt“, erklärt das Unternehmen. Die Vergabe hängt in vielen Fällen von sozialen Kriterien ab. Die Degewo sei dabei an Vorgaben des Senats gebunden. Provisionen würden in keinem Fall verlangt, hieß es.
„Degewo bittet alle Interessenten, wachsam zu sein und keine Zahlungen oder Verträge mit unautorisierten Personen abzuschließen.“ Ob es bereits zu Zahlungen gekommen ist, ist bislang unklar. Ebenso, auf welchen Immobilien-Plattformen die betrügerischen Makler inseriert haben.
Identität gekapert
Falsche Immobilienanbieter nutzen schon lange die angespannte Lage am Wohnungsmarkt aus, neu ist aber offenbar, dass sie dafür die Identität eines seriösen Anbieters kapern.
Der Immobilienverband Deutschland (IVD) warnte vor wenigen Tagen ebenfalls vor der Masche, mit gefälschten Immobilienangeboten Kautionen oder Vorauszahlungen zu ergaunern. „Die Täter geben sich häufig als Vertreter seriöser Immobilienunternehmen aus und nutzen deren Namen, um Vertrauen zu erwecken“, erklärte IVD-Geschäftsführer Christian Osthus.
Osthus weiter: „Sie schalten vermeintlich attraktive Wohnungsanzeigen auf bekannten Immobilienportalen, die nach kurzer Zeit wieder gelöscht werden. Interessenten werden dann aufgefordert, vor einer Wohnungsbesichtigung Kautionen oder Mieten zu überweisen, oft mit der Begründung, die Immobilie sei stark nachgefragt. Diese Zahlungen landen direkt bei den Betrügern.“
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