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Berliner Stadtreinigung erhöht Gebühren: Müllabfuhr und Straßenreinigung werden wieder teurer
Die BSR dreht an der Gebührenschraube: Knapp fünf Prozent mehr im Durchschnitt. Das Unternehmen begründet die Erhöhung mit gestiegenen Personalkosten.
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Die Berliner Stadtreinigung erhöht die Gebühren für die nächsten zwei Jahre um durchschnittlich knapp fünf Prozent. Nach Angaben des Unternehmens wird vor allem die Restmülltonne teurer. Eine 240-Liter-Tonne kostet bei einer 14-tägigen Leerung künftig 50,14 Euro im Quartal, das sind 3,11 Euro mehr als bisher.
Die Erhöhung begründet die BSR vor allem mit gestiegenen Personalkosten nach der jüngsten Tarifrunde und mit höheren Kosten aus dem Emissionshandel. Für die Müllverbrennung müssen inzwischen CO₂-Zertifikate erworben werden.
Die moderate Anpassung ermöglicht es uns, weiterhin hohe Servicequalität sicherzustellen und gleichzeitig in Zukunftsprojekte wie den Klimaschutz zu investieren.
Stephanie Otto, Vorstandschefin BSR
Die Gebühren für die Straßenreinigung auf den rund 1,7 Millionen Kilometern Fahrbahnen und Gehwegen in Berlin werden „in allen Reinigungsklassen angepasst“, teilt die BSR mit.
„Die moderate Anpassung ermöglicht es uns, weiterhin hohe Servicequalität sicherzustellen und gleichzeitig in Zukunftsprojekte wie den Klimaschutz zu investieren“, erklärt BSR-Vorstandschefin Stephanie Otto.
In einer Beispielrechnung für ein 500 Quadratmeter großes Grundstück erhöht sich der Beitrag in der untersten Reinigungsklasse (einmal wöchentlich) um 1,05 Euro im Quartal, in der höchsten Klasse (zehn Mal wöchentlich) um 10,50 Euro.
„Die Gebührenentwicklung liegt durchschnittlich deutlich unter zwei Euro pro Haushalt und Monat. Die Anpassung liegt außerdem deutlich unter der Gebührenanpassung für die Periode 2023/2024 von rund sieben Prozent“, erklärt das Unternehmen.
Die letzte Erhöhung hatte allerdings im Jahr 2023 zu einer deutlichen Überdeckung der Kosten geführt, die BSR nahm insgesamt 47 Millionen Euro zu viel ein und muss diese Summe in den kommenden Jahren zurückerstatten. In der Regel wird die Summe verrechnet, dürfte also schon in die neue Gebührenkalkulation eingeflossen sein.
Gebührenplus unabhängig von Sparbeschlüssen
Die Sparbeschlüsse des Senats sind allerdings nicht einkalkuliert. Die BSR soll eine einmalige Gewinnabführung von 30 Millionen Euro zur Konsolidierung der Finanzen beitragen.
„Die jetzige Gebührenanpassung ist ein bereits längerfristig in Bearbeitung befindlicher Prozess. Die Anpassung steht nicht in einem Zusammenhang mit den Diskussionen um den Nachtragshaushalt des Landes Berlin für 2025“, erklärt das Unternehmen.
Angehoben wird auch die Grundgebühr für die Müllentsorgung, um 41 Cent auf 9,09 Euro pro Haushalt und Quartal. Die Gebühren für Biotonne und Sperrmüllabholung sollen gleich bleiben. Auch an den „Kieztagen“ zur wohnortnahen Sperrmüllentsorgung will die BSR festhalten.
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