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Vor Hamburg und Bremen: In Berlin wird wieder mehr gegründet – vor allem im Gewerbe
Im vergangenen Jahr wurden mehr Firmen gegründet als im Vorjahr. Vor allem im Gewerbe. Dies sei eine übliche Reaktion auf eine konjunkturelle Schwächephase, sagen Volkswirte.
Stand:
Die Zahl der Existenzgründungen in der Hauptstadt ist 2024 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Wie das Institut für Mittelstandsforschung Bonn (IfM) erklärt, wurden in Berlin im vergangenen Jahr 34.870 Existenzen gegründet, 1950 mehr als 2023. Die Zahl von 2024 liegt allerdings unter der von 2019. Mit dem Ausbruch der Coronapandemie brach die Aktivität 2020 ein.
Der Löwenanteil der Gründungen entfiel 2024 auf den gewerblichen Bereich, gleich dahinter folgten Gründungen in den Freien Berufen. Immerhin zehn Gründungen hat es in Berlin im land- und forstwirtschaftlichen Bereich gegeben.
Im Vergleich der Bundesländer stechen Berlin und Hamburg bei der Gründungsintensität hervor. Sie erfasst die Zahl der Existenzgründungen pro 10.000 Einwohner:innen zwischen 18 und 65 Jahren und erlaubt so einen Pro-Kopf-Vergleich. Berlin führt die Liste an mit einer Quote von 143,2. Hamburg kommt auf einen Wert von 126,8. Deutschlands dritter und kleinster Stadtstaat Bremen liegt auf dem Niveau der Flächenstaaten.
Insgesamt, nicht nur in Berlin, hat sich die Gründungsstruktur im vergangenen Jahr zugunsten der gewerblichen Tätigkeiten verschoben, beobachten die Volkswirt:innen des IfM. Das liege mutmaßlich auch an der schwachen Konjunktur. In früheren Jahren sei es genauso gewesen, schreiben sie. Eine mögliche Ursache nennen sie nicht. Eine Erklärung könnte sein, dass Menschen in wirtschaftlich unsicheren Zeiten mangels Alternativen eher den Schritt in die Selbstständigkeit wagen.
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