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Markus Kamrad Kolumne Mein guter Rat Online

© Verbraucherzentrale Berlin | Bearbeitung: Tagesspiegel

Mein guter Rat: So erkenne ich einen Fakeshop im Internet

Unsere Kolumne „Mein guter Rat“ um Themen rund um Verbraucherschutz dreht sich heute um Abzocke mit Schlussverkauf in vermeintlich schicken Ladengeschäften, die es tatsächlich gar nicht gibt.

Markus Kamrad
Eine Kolumne von Markus Kamrad

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Zestara Berlin. „Im Herzen Berlins, wo Stil und Identität verschmelzen. Mehr als eine Boutique, ein Erlebnis.“ Leider muss dieses Kleinod nach 25 Jahren schließen. Das ältere Schuhmacher-Ehepaar in der Insta-Werbung wirbt mit echter Handwerkskunst. Auf der Webseite gibt es dann schöne Chelsea-Boots, hohe Rabatte, ein stylisches Ladenlokal –zumindest auf dem Foto im Internet.

Aber wo in Berlin gibt es diesen Laden? Das lässt sich weder über die Instagram-Werbung noch die verlinkte Webseite klären. Dort finden sich zwar für die versprochene Qualität günstige Herren- und Damenmode, ein Bestellknopf aber keine Adresse. Spätestens beim Blick auf das Impressum müsste die auftauchen. Tut sie es nicht, ist es ein erstes Indiz für einen sogenannten Fakeshop.

Hier sollte man besser nichts bestellen und schon gar keine Zahlungen leisten. Das Problem mit Fakeshops nimmt zu, und es hat mittlerweile sogar so etwas wie Saisongeschäft. Gerade läuft das Geschäft mit Rasenmähern, Fahrrädern und Gartenmöbel ganz wunderbar, beziehungsweise halt nicht. Weil es ist ja kein Geschäft, zumindest nicht für Verbraucherinnen und Verbraucher.

Aber wie erkenne ich die mittlerweile wirklich sehr gut gemachten Fakeshops? Unser Berliner Fallbeispiel sieht erstmal nach einem ganz normalen Webshop aus. Es gibt sogar ein Foto des Berliner Ladenlokals. Aber es gibt Indizien für Fakeshops. Fehlendes oder fehlerhaftes Impressum, also keine Adresse, keine Namen von Verantwortlichen.

Ganz allgemein gibt es weitere Dinge, bei denen man achtsam werden sollte: Zahlung nur per Vorkasse? Weisen kuriose Übersetzungs- oder Rechtschreibfehler auf Aussetzer der KI hin? Eine weitere Hilfe kann der Fakeshopfinder der Verbraucherzentralen bieten. Wenn man schon hereingefallen ist, sollte man versuchen Zahlungen zu stoppen, sich beraten lassen und Anzeige stellen – meist ist der Schaden aber da. 

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