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Dörte Elß ist Chefin der Berliner Verbraucherzentale.

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Mein guter Rat: Warum die Europawahl wichtig ist für Verbraucherrechte

Wenn am Sonntag die Wahl zum Europäischen Parlament ist, betrifft das auch die Verbraucherinnen und Verbraucher: Die Europäische Union hat hier schon einiges bewirkt. Doch viele Forderungen bleiben offen.

Dörte Elß
Eine Kolumne von Dörte Elß

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Am Sonntag findet die Europawahl statt. Gerade ich als Verbraucherschützerin bin sehr dankbar dafür, dass der europäische Binnenmarkt einheitliche Regeln umsetzt, die uns allen den Alltag erleichtern. Ich denke zum Beispiel an die Abschaffung der Roaming-Gebühren bei vorübergehenden Aufenthalten in anderen EU-Ländern, denn die hohen Zusatzgebühren für das Surfen und Telefonieren im Urlaub zu kennen, war stets wenig erholsam.

Die europäische REACH-Verordnung garantiert uns mehr Sicherheit, da sie die Nutzung von Chemikalien regelt, die sonst in Putzmitteln, Kleidung, Kosmetika oder gar Kinderspielzeug Schaden anrichten könnten. Gerade im so wichtigen Bereich Nachhaltigkeit ist auf EU-Ebene schon viel erreicht worden.

Wie wichtig es wäre, den Strommarkt verbraucherfreundlich zu gestalten, ist uns nicht erst durch die Energiekrise klargeworden.

Dörte Elß, Chefin der Berliner Verbraucherzentrale

Durch die EU-Ökodesign-Regeln wurde bei zahlreichen Geräten wie Waschmaschinen und Kühlschränken die Energieeffizienz erhöht. Wer umweltfreundliche sowie ökologisch produzierte Lebensmittel und Produkte kaufen möchte, kann diese dank des EU-Bio-Siegels einfach erkennen. Haben Sie sich auch schon einmal über die sogenannte Wegwerfgesellschaft beschwert? Die Europäische Union hat hier schon einiges bewirkt, um vorschnellem Entsorgen entgegenzuwirken, etwa durch das Recht auf Reparatur, Vorgaben für nachhaltige und austauschbare Batterien sowie das einheitliche USB-C-Ladekabel für Laptops, Handys und Digitalkameras.

Doch wie wir alle wissen, bleiben politisch immer viele Forderungen offen. Wie wichtig es wäre, den Strommarkt verbraucherfreundlich zu gestalten, ist uns nicht erst durch die Energiekrise klargeworden. Auch die Bankkonten vor Cyberkriminalität zu schützen, sollte dringend angegangen werden. Und wenn der Nutri-Score EU-weit noch mehr Menschen zu einer gesünderen Ernährung animieren würde, hätte ich gewiss nichts dagegen. Sie sehen also, es gibt viel zu tun. Wählen zu gehen, ist der Anfang.

Die Kolumne „Mein guter Rat“ erscheint mittwochs.

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