zum Hauptinhalt
Karstadt Charlottenburg an der Wilmersdorfer Straße soll geschlossen werden.

© Cay Dobberke

Schließung der Karstadt-Filiale in Charlottenburg: Vermieter hatte wohl Verbleib angeboten

Galeria hatte stets behauptet, ein Standorterhalt in der Wilmersdorfer Straße sei wegen des auslaufenden Mietvertrags nicht möglich gewesen. Das ist offenbar die Unwahrheit.

Der Vermieter der Karstadt-Filiale in der Wilmersdorfer Straße hat dem Warenhaus-Betreiber Galeria Karstadt Kaufhof wohl mehrere Varianten vorgeschlagen, wie Galeria weiterhin am Standort präsent bleiben könnte. Das hat der Baustadtrat Fabian Schmitz-Grethlein (SPD) bei der Bezirksverordnetenversammlung von Charlottenburg-Wilmersdorf berichtet.

Die Filiale soll zum 31. Januar 2024 geschlossen werden. Bislang hatte es von Galeria stets geheißen, der Standort an der Wilmersdorfer Straße könne nicht erhalten bleiben, weil der Vermieter Redevco den Mietvertrag nicht verlängern wolle. Redevco hatte angekündigt, das Haus abreißen und dort neu bauen zu wollen.

Laut Schmitz-Grethlein hatte der Vermieter allerdings mehrere Möglichkeiten angeboten, wie Galeria in die Weiterentwicklung des Standortes hätte eingebunden werden können: „Eine Umstellung auf ein neues Konzept, zum Beispiel ‚Galeria 2.0‘ oder den Sachstand ‚Die Frische-Markthalle‘ zu verhandeln, wurde von Galeria Karstadt Kaufhof aufgrund des laufenden Insolvenzverfahrens abgelehnt.“

Der Vertreter der Eigentümerin der Immobilie habe dem Management von Galeria Karstadt Kaufhof außerdem Verhandlungen angeboten, sich an der Entwicklung der Immobilie zu beteiligen. „Dies wurde ebenfalls von Galeria Karstadt Kaufhof abgelehnt“, berichtete Schmitz-Grethlein. Das Vertrauen seitens des Eigentümers der Immobilie in den Konzern Galeria Karstadt Kaufhof sei aufgebraucht.

Die Ablehnung dieser Angebote ist vor dem Hintergrund einer Vereinbarung brisant, die Galeria Karstadt Kaufhof und der österreichische Mutterkonzern Signa im Jahr 2020 mit dem Land Berlin getroffen hatten: Galeria hatte damals versprochen, unter anderem die Filiale in der Wilmersdorfer Straße „für zunächst drei Jahre“ zu erhalten. Eine „Sicherung des Standorts für mindestens zehn Jahre“ sei angestrebt.

Im Gegenzug hatte das Land Berlin Erleichterungen beim Baurecht für die Signa-Immobilien der Standorte am Hermannplatz, Kurfürstendamm und Alexanderplatz zugesagt. Laut Entwurf für den Koalitionsvertrag will eine künftige schwarz-rote Regierung die Entwicklung der Signa-Immobilienpläne weiter vorantreiben.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false