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Der Puppentheater bubales in Berlin.

© Gershom Tripp

Ältestes jüdisches Puppentheater Berlins: „bubales“ erhält Silvio-Meier-Preis

Für Engagement gegen Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung hat das jüdische Puppentheater „bubales“ den Silvio-Meier-Preis in Friedrichshain-Kreuzberg erhalten.

Stand:

Das „bubales“ ist das erste und älteste jüdische Puppentheater Berlins, obwohl es erst 2011 von der Kunstpädagogin Shlomit Tripp gegründet wurde. Der Bezirk hat dem Theater den Silvio-Meier-Preis 2024 verliehen, für Engagement gegen Rassismus, Ausgrenzung, Diskriminierung und Rechtsextremismus.

Spielerisch bringt das Theater Kindern und Erwachsenen die Hintergründe jüdischer Traditionen näher, und auch die Gemeinsamkeiten zwischen den verschiedenen Kulturen und Religionen.

Im Zentrum steht Shlomo, ein achtjähriger, jüdischer Junge mit feuerrotem Haar, der alles wissen will. Und mit ihm Aische, seine beste Freundin, Muslimin und echte Kreuzbergerin mit rauer Stimme und großem Herz. Außerdem gibt es in den verschiedenen Stücken, mit denen das Theater durch Schulen, Kitas, Familienzentren, Jugend- und Gemeindeeinrichtungen in ganz Deutschland tourt, noch mehr als 20 weitere Puppencharaktere: etwa Mendel, das humorlose Schaf.

Slomo, Aische und Mendel

Sie alle sind die „bubales“ – eine Wortschöpfung aus dem hebräischen Wort „buba“ für Puppe und dem jiddischen „bubele“ für kleiner Liebling. „Neben dem jüdischen Empowerment möchte das Puppentheater gegenseitige Neugierde und mehr Selbstverständlichkeit in das gesellschaftliche Zusammenleben in Deutschland bringen“, heißt es vom Bezirksamt.

Die Preisverleihung findet am 2. Juli um 18 Uhr im „Jugend(widerstands)museum“ in der Galiläakirche statt, Rigaer Straße 9/10. Eintritt frei. Ebenfalls diesen Preis verliehen bekommt der Publizist und Aktivist Jürgen Enkemann.

Silvio Meier wurde 1992 im Alter von 27 Jahren von Neonazis erstochen. Mit dem Silvio-Meier-Preis erinnert der Bezirk an sein Engagement gegen Rechtsextremismus und ehrt Menschen oder Organisationen, die dies ebenfalls tun. Im Bezirk ist eine Straße in Friedrichshain nach Silvio Meier genannt, direkt am U-Bahnhof Samariterstraße wurde eine Gedenktafel aufgehängt.

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