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Blick nach Westen: Unten die Rieselfelder, hinten die Siedlung Heerstraße Nord und Hahneberg. Daneben: Brandenburg.

© Rico Ketzer

Pferde, Schweine, Rieselfelder: Das Berliner Naturparadies wird verkauft

Berlins größtes Landschaftsschutzgebiet: Bis 1994 versickerte in Berlin-Gatow Abwasser. Seitdem verschnaufen Bürger. Jetzt gibt es Neuigkeiten.

Berlins Rieselfelder: Der Bezirk kauft das Naturidyll. In der kalten Jahreszeit besonders schön: die geschützten Rieselfelder in Gatow. Die liegen ganz im Westen von Berlin, Bezirk Spandau. Herrlich dort.

Gefühlt so groß wie der BER, Wind und Weite wie auf Sylt und Pferde und Kühe wie auf dem Bauernhof. Größe: 180 Hektar – hier für Ortsunkundige Luftaufnahmen eines Newsletter-Lesers mit einer Drohne.

Und dazu gibt es jetzt Neuigkeiten, über die der Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau berichtet.

„Spandau kauft den nördlichen Teil und die Berliner Stadtgüter kaufen den südlichen Teil“. Das teilte der Bezirkspolitiker Uwe Ziesak im SPD-Blatt „Rathausbrief“ mit. Ziesak ist aktuell Fraktionsvorsitzender der BVV im Rathaus Spandau, wird aber auch als Kandidat für die Abgeordnetenhauswahl im Herbst 2021 gehandelt, aber dazu bald mehr im Spandau-Newsletter.

Bis 1994 versickerte auf den Rieselfeldern Berliner Abwasser, 2010 rieselte hier der letzte Tropfen. Berlins Rieselfelder werden künftig als „Ausgleichsfläche“ genutzt. Heißt: Wenn irgendwo in Spandau Natur durch Wohnungsbau oder Straßen versiegelt wird, wird zum Beispiel Geld als Ausgleich in die Natur der Rieselfelder gesteckt – in neue Bäume an den Wegen etwa oder in Biotope.

Diskutiert wird seit 2016. Schon Bürgermeister Helmut Kleebank hatte die Senatsmitglieder bei einer Bustour durch Gatow über die Pläne informiert.

Blick gen Süden: Links Gatow und die Havel, unten Bauernhöfe. - Spandau-Newsletter: leute.tagesspiegel.de
Blick gen Süden: Links Gatow und die Havel, unten Bauernhöfe. - Spandau-Newsletter: leute.tagesspiegel.de

© Rico Ketzer

2018 gab’s einen Rathaus-Beschluss und anschließend das Go für den Ankauf durch den Bezirk. Eigentümer waren zuletzt die Berliner Wasserbetriebe.

Der Verkauf hatte sich durch die Coronakrise hingezogen, hatte der zuständige Umweltstadtrat Andreas Otti, AfD, im November an den Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau geschrieben. Und: „An der bestehenden landwirtschaftlichen Nutzung wird es, abgesehen von leichten Anpassungen, ebenfalls keine Veränderungen geben.“

[Immer konkret: Den Spandau-Newsletter gibt es kostenlos und in voller Länge hier leute.tagesspiegel.de]

Die 18 Schweine bei den beiden Landwirten atmen auf - denn dort gibt es noch Landschaftsbetriebe mit Pferden, Schweinen und Co. (mit kleiner Fleischerei vor Ort, siehe Tweet).

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Die Rieselfelder sollen Erholungsfläche für die Berliner bleiben. Es wird an neue Schilder und Ausbesserung der Wege für Reiter und Wanderer gedacht. Beliebt sind die Rieselfelder auch bei den vielen Hundebesitzern im Westen.

Während der Coronakrise waren die Rieselfelder auch beliebt bei so manchen Partyleuten, die in den ausgetrockneten Versickerungsbecken heimliche Technopartys und Geburtstagsfeten veranstalteten. Die waren dummerweise ganz schön weit zu hören, weshalb die Polizei vorbeischaute.

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„Es häuften sich Meldungen zu illegalen Partys nachts auf den Rieselfeldern“, hatte Jugendstadtrat Stephan Machulik, SPD, damals im Spandau-Newsletter berichtet. „Es gibt dort große, leere Betonwannen der Wasserbetriebe, in denen sich die jungen Leute treffen, so richtig mit Musikanlagen. Das ist zum Spandauer Geheimtipp geworden. Da rückt nachts auch die Polizei an.

„Die Rieselfelder sind Landschaftsschutzgebiet – das größte seiner Art in Berlin! Und wir haben es geschafft.“ Hier noch ein Tipp: Hier lesen Sie im Tagesspiegel-Newsletter für Spandau das Interview mit dem Arbeitskreis Gatow, der sich seit 40 Jahren für die Natur und gegen die Zerstörung einsetzt.

[Dieser Text stammt aus dem Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau. Den kompletten Newsletter gibt es kostenlos hier: leute.tagesspiegel.de

Lesestoff für Berlin-Spandau - den Newsletter gibt es hier: leute.tagesspiegel.de
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