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Luftschloss für das Atze-Musiktheater auf dem Tempelhofer FeldFoto: Jacob Heibrock/Kernzone Berlin

© Jacob Heibrock/Kernzone Berlin

Ein Amphitheater für Berlin: Das Atze-Musiktheater bekommt eine Spielstätte auf dem Tempelhofer Feld

Eigentlich darf auf dem Tempelhofer Feld in Berlin nicht gebaut werden. Dennoch wird im Westen des Geländes gehämmert, gesägt und geschraubt. Eine Sommerspielstätte wird errichtet.

Auf dem Tempelhofer Feld wird gebaut. Das wäre an sich schon eine Neuigkeit, da das nach dem Volksentscheid verabschiedete Tempelhof-Gesetz keine neuen Bauten auf dem ehemaligen Flugfeld vorsieht. Und richtig, hier auf der Westseite des Felds am Tempelhofer Damm entsteht kein festes Bauwerk. Es wird gesägt, gehämmert und geschraubt.

Ein kleines Theater in Holzbauweise wird errichtet, eine Open-Air-Bühne im Stil eines Amphitheaters. 350 Plätze soll es bieten. Bespielt wird es vom Atze-Musiktheater, das seit vielen Jahren ein Programm vor allem für Grundschulkinder macht. Auf dem Tempelhofer Feld wird das Theater jetzt eine Spielstätte für die Sommermonate haben, in der aber nicht nur ein Kinderprogramm geboten wird. Der Bau ist komplett aus Holz, hat eine Grundfläche von 20 mal 37 Metern, ist fünf Meter hoch; die Bühne ist 200 Quadratmeter groß. Das Theater hat den Namen Luftschloss.

Wann geht es los? Eröffnung ist am Freitag, 12. Mai. Am Samstag, 13. Mai, beginnt dort das Programm am Vormittag um 11 Uhr mit „Zwei für mich, einer für dich“, einer musikalischen Erzählung nach einem Bilderbuch von Jörg Mühle für Kinder ab drei Jahren. Am Nachmittag steht dann für Kinder ab acht Jahren das Stück „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ nach dem Kinderbuch-Klassiker von Andreas Steinhöfel auf dem Programm. In der darauf folgenden Woche gibt’s abends Shakepeare.

Ein Theater entsteht. Es wird von Jugendlichen gebaut.
Ein Theater entsteht. Es wird von Jugendlichen gebaut.

© Jacob Heibrock/Kernzone Berlin

Die Entstehung des Theaters ist ein besonderes Projekt. Die Spielstätte wurde nicht von einer Holzbaufirma errichtet, sondern von Jugendlichen. Für den Bau wurde die gemeinnützige Gesellschaft „Kernzone Berlin“ gegründet. Initiatoren sind Christine Dissmann, die Betreiberin des „ogalala“-Theaters in Kreuzberg, und Mathias Link, Werkstattleiter beim Bildungsverein Bautechnik.

Diese Bildungseinrichtung des Berliner Baugewerbes, die Jungen und Mädchen durch praktische Arbeit für das Handwerk in Bauberufen gewinnen möchte und deshalb Praktika und Projekttagen anbietet, sowie das OSZ Bautechnik, die Knobelsdorffschule in Spandau, sind als Kooperationspartner ebenfalls beteiligt. „Rund 100 Jugendliche haben an dem Theater mitgebaut“, sagt Link, der selber Tischlermeister ist und 23 Jahre lang mit einem Betrieb selbstständig war, bevor er in die Jugendbildungsarbeit wechselte.

Link ist mit Herzblut bei diesem Projekt dabei ist. Das Holz für das kleine Sommertheater hat er selber über einen Holzbesitzer in Unterfranken bezogen. Für den Projektleiter ist es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler einen möglichst realen Bezug bei ihren Erfahrungen haben. Und dass sie sehen, einen sinnvollen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Beim Luftschloss des Atze-Theaters können sie es ganz konkret erleben.

Bereits im vergangenen Jahre haben die Jugendlichen bei Praktika oder Projekttagen beim Bildungsverein, der auf dem Gelände der alten Malzfabrik an der Bessemerstraße angesiedelt ist, mit den ersten Arbeiten begonnen.

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