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Regina Jonas wurde 1935 die erste Rabbinerin der Welt. Sie engagierte sich im „Jüdischen Frauenbund“ für Geschlechtergerechtigkeit.

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Feier zur Straßenumbenennung: Kreuzberg würdigt erste Rabbinerin der Welt

Am Freitag erhält die Kohlfurter Straße einen neuen Namen. Damit rückt eine jüdische Pionierin in den Mittelpunkt des öffentlichen Raums. Wer sie war und was die Umbenennung für Anwohnende bedeutet.

Stand:

Am Freitag, dem 12. Dezember, ist es soweit: Die Kohlfurter Straße wird in Regina-Jonas-Straße umbenannt. Ab 13 Uhr lädt das Bezirksamt zu einer feierlichen Einweihung in die Regina-Jonas-Straße/Ecke Fraenkelufer und anschließend in das Künstlerhaus Bethanien am Kottbusser Straße 10 ein.

Regina Jonas (1902-1944) war die weltweit erste ordinierte Rabbinerin, die unter anderem in der heutigen Fraenkelufer-Synagoge in Kreuzberg arbeitete. Sie setzte sich für die Gleichberechtigung der Geschlechter ein und war in jüdischen Frauenorganisationen wie dem „Jüdischen Frauenbund“ aktiv.

1944 wurde sie im KZ Auschwitz-Birkenau ermordet. Mit der Umbenennung möchte der Bezirk ihr Lebenswerk würdigen und zugleich ein Zeichen für eine stärkere Sichtbarkeit von Frauen im öffentlichen Raum setzen.

Klagefrist verstrichen

Die Umbenennung wurde 2023 von der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) beschlossen und Ende Mai dieses Jahres vom Bezirksamt bestätigt. Die Frist für Klagen ist verstrichen. Mit der Veröffentlichung im Amtsblatt Ende Oktober sei der letzte formale Schritt zur Umbenennung vollzogen, so das Bezirksamt.

Redebeiträge wird es von Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann, dem BVV-Vorsteher Werner Heck (beide Grüne), Tanja Berg von den Freunden der Synagoge Fraenkelufer, der Rabbinerin Elisa Klapheck und Hetty Berg, Direktorin des Jüdischen Museums Berlin, geben.

Sondertermine des Kiezbürgeramtes

Wegen der Umbenennung bietet das Bezirksamt mit dem Kiezbürgeramt an mehreren Tagen Sondertermine an. Anwohnende können dort ihre Personaldokumente kostenfrei ändern lassen.

  • Freitag, 12. Dezember von 12.30 bis 14.30 Uhr im FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum, Adalbertstraße 95A
  • Montag, 15. Dezember, und Dienstag, 16. Dezember, jeweils von 11 bis 18 Uhr in der Mittelpunktbibliothek Wilhelm Liebknecht / Namik Kemal, Adalbertstraße 2

Der Webseite mit Fragen und Antworten zur Umbenennung ist auch zu entnehmen, dass es nach der Umbenennung für ein halbes Jahr eine doppelte Beschilderung geben wird. „Der neue Straßenname ist in schwarzer Schrift auf dem Schild. Auf einem zweiten Schild darunter ist dann der alte Straßenname mit einem roten Querstrich durchgestrichen“, heißt es.

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