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Kein Zebrastreifen vor einer Grundschule in Kreuzberg.

© privat

Zebrastreifen vor Schule in Berlin-Kreuzberg entfernt: „Es entsteht Gefahr für Leib und Leben“

Von heute auf morgen verschwand der provisorische Zebrastreifen vor einer neuen Grundschule. Eltern regeln den Verkehr und fordern eine Schulstraße.

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Chaos und Gefahr für Kinder vor einer Grundschule in Berlin-Kreuzberg: Am Montag ist der provisorische Zebrastreifen vor dem Eingang zur neu errichteten Grundschule an der Bergmannkiez-Gemeinschaftsschule in der Nostitzstraße 54-60 entfernt worden.

„Es entsteht Gefahr für Leib und Leben“, teilte Moritz Ott, stellvertretender Gesamtelternsprecher der Schule, dem Tagesspiegel mit. Er spricht von einem „katastrophalen Versagen der Behörden“ und ergänzt: „Es ist Wahnsinn, dass kein sichererer Zugang zum Gebäude gewährleistet werden kann.“

Anscheinend hat das Amt den Zebrastreifen entfernt, weil die Genehmigung zum Juni endete. Allerdings gibt es nun keinen sichereren Überweg mehr für die Kinder, denn vor der neuen Grundschule stehen noch die Baugerüste, die den Gehweg blockieren. Auf der anderen Straßenseite parken Autos, auch dort, wo sich der Zebrastreifen befand, dessen Markierung noch dunkel zu erkennen ist.

Eltern in Warnwesten regeln den Verkehr

Die neue vierzügige Schule samt Sporthalle bietet auf 9.207 Quadratmetern Fläche Platz für 576 Schüler:innen. Die Pläne dazu stammen vom Architekturbüro Bruno Fioretti Marquez aus Berlin. Kosten für das Projekt: über 50 Millionen Euro. Einweihung ist am 11. Juli 2025. Solange werden die Gerüste wohl noch stehenbleiben.

Ohnehin ist das Überqueren der Straße schwierig gewesen für die Kinder. Mehrere Eltern in Warnwesten regelten täglich den Verkehr am provisorischen, gelben Zebrastreifen und sorgten so dafür, dass die Kinder sicher zur Schule kamen. Allen ist schleierhaft, warum der Zebrastreifen entfernt wurde. Die Eltern wollen auch weiterhin allmorgendlich vor Ort sein.

Die Schulleitung war aufgrund von aktuellen Abiturprüfungen am Dienstag nicht zu sprechen. Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg teilte dem Tagesspiegel mit, man wisse nicht, weshalb der Zebrastreifen entfernt wurde. Man habe den Bauherrn bereits am Montag aufgefordert, ihn wiederherzustellen oder zur Sicherstellung der Erschließung der Schule den Bauzaun zu öffnen, „obwohl der Gehweg von uns aufgrund fehlender Unterlagen und Restmaßnahmen noch nicht abgenommen werden konnte“.

Behörden-Pingpong

Bauträger ist die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen. Diese antwortete, zuständig sei die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt. Von dort hieß es wiederum, es sei eine Nebenstraße, hier sei der Bezirk zuständig.

Bis Ende Mai hatte es vor dem Neubau Parkverbotszonen gegeben. Gesamtelternvertreter Ott fordert im Namen der Eltern ohnehin, man solle eine Schulstraße vor dem Eingang einrichten. Am Mittwochmorgen um 8 Uhr soll es eine Protestveranstaltung vor der Schule geben. Im Rahmen des Aktionstags „Sicherer Schulweg“ soll für eine sichere Überquerung demonstriert werden.

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